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Gemeindehaus Neuer Schub für altes Gemäuer

Das evangelische Gemeindehaus soll energetisch saniert und künftig barrierefrei sein. Rund 1,4 Millionen Euro kostet das.

Von Mario Kraus 23.10.2015, 06:31

Burg l Im evangelischen Gemeindehaus und den Gebäuden der Diakonie in der Grünstraße herrscht ein buntes, vielfältiges Treiben. Nicht nur für die Stadtgemeinde und die reformierte Gemeinde ist das große Haus ein Anlaufpunkt, auch für viele andere Menschen von Burg und der Umgebung. „Es ist ein offenes Haus mit vielfältigen Möglichkeiten, aber damit dies so bleiben kann, ist es wichtig, allen Menschen einen Zugang zu den Angeboten zu ermöglichen. Zugleich steht eine ökologische Sanierung der Gebäude an“, kündigte der Vorsitzende des Gemeindehausausschusses und Stadtrat Dominik Patté an.

Der Gemeindehausausschuss der evangelischen Kirchengemeinde St. Nicolai und Unser Lieben Frauen Burg sowie der evangelisch-reformierten Petrigemeinde Burg hat ein Sanierungskonzept entwickelt, das jetzt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Durch die steigende Nachfrage der Angebote des Diakonischen Werkes müsse die Raumkonzeption des Hauses der Diakonie neu gestaltet werden. „Denn die Beratungsgespräche, die Resozialisierungsarbeit und die verschiedenen Hilfen der Diakonie nehmen täglich etwa 40 Personen in Anspruch“, erinnerte Patté. Die Angebote im Gemeindezentrum unter anderem mit Begegnungscafé, Selbsthilfegruppen und der Burger Tafel werden täglich von etwa 100 Besuchern wahrgenommen. Und bei Veranstaltungen der Kinder- und Jugendarbeit, der Familien- und Seniorenprojekte sowie der Kleinkunstbühne zählen die Akteure monatlich mehr als 250 Gäste.

„Da aber die Barrierefreiheit durch schmale Gänge, Stufen und Absätze nicht gegeben ist und auch die Sanitärräume für Behinderte und Rollstuhlfahrer so gut wie nicht nutzbar sind, ist auch hier eine Umgestaltung und Sanierung dringend erforderlich“, unterstrich Patté.

Doch mit einem Aufzug allein ist es noch lange nicht getan. Neben den teilweise defekten Heizungsanlagen in den Gebäuden gibt es für die hohen Räume keine Deckendämmung. „Und da die Fenster nicht ausreichend isoliert sind, entstehen hohe Heizkosten“, so Patté. Auch die veralteten Beleuchtungsanlagen im Erdgeschoss sorgen für einen überhöhten Stromverbrauch. Energie ist ein kostbares und kostenintensives Gut. Daher soll mit dem Sanierungsprojekt versucht werden, den Verbrauch für Strom und Gas zu verringern und andere nachhaltige Quellen zu nutzen.

Zusammen mit der Diakonie sollen hier Lösungen gefunden werden, mit denen nicht nur das Gemeindehaus, sondern auch die Nachbarhäuser der Diakonie, 1 b und 1 a, versorgt werden können. Zudem ist vorgesehen, auch die gärtnerischen Potenziale im Gemeindegarten intensiver zu nutzen und Terrassenbereich und Auffahrt zum Hof neu zu strukturieren. Um entsprechende Flucht- und Rettungswege aus dem Gebäude zu schaffen, sind weitere Umbauten notwendig, damit mehr Besucher angelockt werden können.

Außerdem ist eine Stegkonstruktion im Obergeschoss geplant, die einen zusätzlichen Rettungsweg ermöglicht. Konkrete Fragen beantwortete Architekt Ulrich Kirchner im Gemeindezentrum. Nach gegenwärtigem Planungsstand entstehen Kosten für die grundhaften Sanierungen und Erweiterungen in Höhe von etwa 1,4 Millionen Euro. „Diese Baumaßnahmen lassen sich zurzeit noch mit Fördermitteln aus der EU, dem Bund und dem Land realisieren, das wird in Zukunft nicht mehr möglich sein“, erläuterte Patté das Vorhaben. Die Umbaumaßnahmen und Sanierungen des Gemeindezentrums im Bereich Barrierefreiheit und Energetik seien zukunftsweisend.

Mit den Arbeiten wird voraussichtlich im dritten Quartal 2017 begonnen.