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Demonstration Schulterschluss gegen Hetze im Netz

Die Flüchtlingspolitik war Sonntagabend Anlass mehrerer Demonstrationen in Burg.

Von Mario Kraus 08.11.2015, 21:11

Burg  l Etwa 150 Burger, darunter Vertreter von Parteien und Kirchen, protestierten am Sonntagabend gegen eine offensichtlich fremdenfeindliche Kundgebung. Deren Organisatoren hatten unter anderem mit Sätzen wie „Burg ist kein Sammelbecken aller Nationen, sondern eine deutsche Kleinstadt“ im Netz zur Teilnahme aufgerufen, wollten sich mit ihren Anhängern um 18 Uhr am Bahnhof treffen. Etwa 18.15 Uhr gingen dann nach Polizeiangaben etwa 70 Demonstrationsteilnehmer auf einen zuvor festgelegten Rundkurs.

Schon eine gute Stunde früher hatten sich die etwa 150 Gegendemonstranten ebenfalls am Burger Bahnhof formiert. Der „Runde Tisch gegen Rechts“ und die Partei Die Linke hatten die Protestaktion bei der Polizei angemeldet und eine breite Öffentlichkeit mobilisiert.

„Wir wollen vom Bahnhof zum Rolandplatz laufen und damit zeigen, dass die Stadt Burg bunt, offen, tolerant und interkulturell ist“, so Fabian Borghardt vom Runden Tisch gegen Rechts, der auch Mitglied des Burger Stadtrates ist. Aus den Fraktionen von Die Linke, SPD und Dr. Wolffgang/Erben nahmen weitere Stadträte an der Gegendemonstration teil, so auch Kerstin Auerbach, Landtagskandidatin der Linken: „Menschenrechte sind nicht verhandelbar“, erklärte Auerbach zu ihrer Motivation, den Sonntagabend auf der Straße statt im Fernsehsessel zu verbringen.

Bereits vor 18 Uhr hatte es am Rande der Kundgebungen eine tätliche Auseinandersetzung zwischen Vertretern der linksautonomen Szene, von denen sich die Gegendemonstranten distanziert hatten, und einem Passanten gegeben, der nach Polizeiangaben dabei verletzt wurde. Um 20 Uhr waren die Kundgebungen ohne weitere Vorkommnisse beendet. Bis zum späten Abend wurden einige Demonstranten noch von der Polizei begleitet.