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FC Dornburg Fußballverband jetzt gefragt

Nach dem Austritt des FC Ostelbien Dornburg ist das Thema nicht vom Tisch. Nun ist der Fußballverband Sachsen-Anhalts gefragt.

Von Andreas Mangiras 16.11.2015, 06:00

Dornburg/Staßfurt l Spielt der FC Ostelbien Dornburg noch einmal in der Kreisliga des Jerichower Land? Diese Frage beschäftigt in den Tagen nach dem selbstständigen Rückzug des Klubs und dem Zurückziehen des Widerspruchs gegen den Ausschluss aus dem Landessportbund Sachsen-Anhalts (LSB) nun den Fußballverband (FSA) auf Landes- und Kreisebene. Das Präsidium um Präsident Erwin Bugar wird sich damit am kommenden Freitag befassen. „Dann werden wir den Verein anhören“, sagte Bugar im Gespräch mit der Volksstimme am Rande der Sitzung des Hauptausschusses des LSB in Staßfurt.

Das sei ihr gutes Recht, betonte auch der für Rechts- und Satzungsfragen verantwortliche Vize-Präsident Frank Hering der Volksstimme. Damit der Verband aber mit den richtigen Leuten verhandelt, ist vorher noch ein wichtiger Schritt nötig. „Wir müssen beim Registergericht nachfragen, wer eigentlich aktuell Vereinsvorsitzender ist“, verkündete Hering. Eine Amtsniederlegung von Mandatsträgern sei dem FSA „nicht bekannt“.

Nach Volksstimme-Informationen sind jedoch mehrere Mitglieder aus dem Verein ausgetreten, darunter Dennis Wesemann und auch der bisherige Vereinsvorsitzende Steffen Lippert.

Wesemann wie eine ganze Anzahl von Vereinsmitgliedern werden vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft. Wesemann hat das stets zurückgewiesen.

Wie die Abstimmung im Präsidium ausgeht, ist offen. Jedoch wurde bereits der Antrag auf Ausschluss des Vereins aus dem LSB, den der FSA stellte, einstimmig gefällt. Daher ist davon auszugehen, dass das Ergebnis ähnlich deutlich ausfallen und der Verein schlussendlich auch nicht mehr länger Mitglied des FSA sein wird.

Bei der FSA-Präsidiumssitzung am Freitag wird auch Horst Wichmann, Präsident des Kreisfußball-Verbandes Jerichower Land, dabei sein. Er rechnet damit, dass Ostelbien Dornburg ebenfalls mit einem Ausschluss rechnen muss. „Ich denke, das wird so kommen“, erklärte Wichmann seine Sicht, ohne Anhörung, Diskussion und Entscheidung vorwegnehmen zu können und zu wollen.

Dass Ostelbien-Mitglieder den Verein verlassen, um woanders Fußball zu spielen, hält Wichmann für nachvollziehbar. Da derzeit keine Wechselperiode ist, müssten die Spieler aber mit Sperren rechnen. Anders wäre es, wenn der Verein sich auflösen würde. „Dann wären die Spieler in neuen Vereinen umgehend spielberechtigt“, so Wichmann. Wesemann sei jedoch bereits „in Gesprächen“ mit anderen Klubs, wie der Anwalt des umstrittenen Vereins, Maik Hieke, der Volksstimme auf Nachfrage bestätigte.

Sollte der FSA einen Ausschluss mit den gleichen Argumenten wie der LSB forcieren, bestünde die Gefahr der Doppelbestrafung. Das hatte Hieke Ende voriger Woche gegenüber der Volksstimme erklärt. Seine Begründung: Alle vom Landessportbund angebrachten Vorfälle seien bereits intern beim Fußballverband abgeurteilt worden, sodass ein Ausschluss aus diesem Grunde unzulässig wäre.

Der Landessportbund wiederum hatte auf der Tagung seines Hauptausschusses am Sonnabend in Staßfurt den Verein FC Dornburg Ostelbien symbolisch ausgeschlossen. Die 149 Delegierten votierten einstimmig für den Entscheid des Präsidiums aus dem Sommer. „Das zeigt doch nur, dass unsere Bedenken bei der Aufnahme des Vereins schon richtig waren“, sagte Lutz Bengsch, Vorsitzender des LSB, unter tosendem Applaus der Anwesenden.