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Kreuzgang Stehen 39 Bäume der Straßensanierung im Weg?

Der grundhafte Ausbau des Kreuzgangs ist Thema am Donnerstag im Bau- und Umweltausschuss der Stadt.

Von Mario Kraus 19.11.2015, 10:00

Burg l Vor der heutigen Stadtratssitzung kommt der Bau- und Umweltausschuss um 17.30 Uhr im Konferenzraum der Stadthalle zu einer Beratung zusammen. Grund ist der überarbeitete Entwurf für den grundhaften Ausbau des Kreuzganges. Die Planungen für dieses Vorhaben waren dem Gremium Mitte Oktober vorgestellt worden.

Die Sanierung des 250 Meter langen Abschnittes in Kooperation mit dem Wasserverband und den Stadtwerken, die neue Leitungen verlegen, ist für das zweite und dritte Quartal des kommenden Jahres vorgesehen, erklärte Sachgebietsleiterin Iris Liebthal.

Grundsätzlich soll die Gestaltung an die Franzosenstraße angelehnt werden, um dem Quartier ein einheitliches Bild zu geben.

Ein Knackpunkt sind dabei die 39 Bäume, überwiegend Baumhasel. Sie sind laut einem Fachgutachten, das auch Suchschachtungen beinhaltete, größtenteils geschädigt und müssten gefällt werden. So fehle den Bäumen ausreichend Raum, um eine entsprechende Wurzelbildung zu ermöglichen. Ein öffentlich bestellter Gutachter attestierte der Baumhasel „eine auffällig hohe Schadsymptomatik“. Zudem würden die Wurzeln einen grundhaften Ausbau der Straße nicht zulassen und bereits Gehwegplatten und Borde nach oben beziehungsweise zur Seite drücken. Die Planer haben sich dafür ausgesprochen, 20 Neupflanzungen in so genannten Baumquartieren zu schaffen – „frei von Leitungen und mit besserem Boden“.

Dieser Umstand führte auch im jüngsten Bauausschuss zu Diskussionen. „20 Jungbäume sind zu wenig“, sagte der Vorsitzende Clemens Engel (CDU). Hierbei sollte ebenso nachjustiert werden wie bei den Möglichkeiten, die Tempo-30-Zone auf den Kreuzgang auszuweiten, ausreichend Querungshilfen zu schaffen und den schützenswerten Alleecharakter, auf den Dominik Pattè (SPD-Fraktion) hingewiesen hatte, prüfen zu lassen. Er wollte unter anderem wissen, inwieweit die Untere Denkmalschutzbehörde eingebunden sei. Darüber wird heute nochmals beraten.

Unstrittig ist indessen die eigentliche Planung für den Straßenbau. Die Breite der künftigen Asphalt-Fahrbahn soll 5,55 Meter betragen, einschließlich einer zweiseitig angeordneten Rinne zur Ableitung des Regenwassers. Die Straße wird beidseitig mit einem Hochbord aus Natursteinmaterial eingefasst. Im Bereich neben der Straße werden wechselseitig Pkw-Stellplätze in Buchten und niveaugleich zur Fahrbahn angeordnet. Sie sollen mit dem Natursteinpflaster (Altmaterial) aus dem ehemaligen Fahrbahnbelag ausgepflastert werden.

Auf beiden Seiten der Straße wird ein Gehweg angeordnet. Die Breiten variieren zwischen 2,55 und 2,89 Meter. Für die Befestigung der Gehwege ist in den Seitenbereichen Mosaikpflaster vorgesehen. Wolfgang März (CDU) bezeichnete das Projekt als „eine Aufwertung im Rahmen unserer Möglichkeiten“.

Die geplante Fällung der Bäume sehen einige Anwohner kritisch, so auch Sabine Krüger. Dass „wegen der Laga alle 39 Bäume gefällt werden sollen“, könne sie nicht verstehen. „Haselnuss ist die erste Bienennahrung im Frühjahr und wir haben ein weltweites Bienensterben. Welchem Wahnsinn muss man verfallen sein, dass man wegen einer Landesgartenschau schöne und den Charakter der Straße prägende Bäume vernichtet?“, fragt die Anwohnerin.