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Zucht Ausrichter erhält viel Lob von allen Seiten

Viel Lob heimste der Kleintierzuchtverein Möckern ein. Er hatte die 52. Hauptsonderschau der Elsterkröpfer Deutschland ausgerichtet.

Von Bettina Schütze 23.11.2015, 16:00

Möckern l Insgesamt 814 Tiere, darunter 609 Elsterkröpfer, 78 Kaninchen und 147 mal Geflügel, fühlten sich über das Wochenende in der Stadthalle Möckern wohl. Über die dort vorhandenen Bedingungen schwärmte nicht nur Egon Dopmann, Versitzender des Sonderverbandes Elsterkröpfer. „Wir sind froh, zum dritten Male wieder hier zu sein. Wir wussten, dass in Möckern nichts schief geht. Hier haben wir immer hohe Tierzahlen. Ich würde am liebsten den Chef der Europa-Ausstellung aus Metz/Frankreich herholen, damit er sieht, wie solch eine Ausstellung auszusehen hat. Besser als hier kann es uns nicht gehen.“ Rund 100 Besucher waren schon zur Eröffnung am Sonnabendvormittag in die Stadthalle gekommen. Und sie brauchten ihr Kommen auch nicht zu bereuen.

Auch für Landrat Steffen Burchhardt (SPD) war die Ausstellung „eine ganz besondere Schau. Es ist schön, viele Züchter aus verschiedenen Bundesländern begrüßen zu können. Das trägt auch den Namen unseres Landkreises in die weite Welt hinaus“. Für den Landrat steckt eine gewisse Professionalität und viel ehrenamtliches Engagement in dieser Ausstellung. „Es steckt viel Leidenschaft dahinter.“ Der Landrat hatte auch zwei Sonderpreise für erfolgreiche Züchter mitgebracht. Über diese besondere Auszeichnung durften sich Kaninchenzüchter Bernd Hoboy aus Möckern und Karl-Heinz Hartmann aus Karbach (Elsterkröpfer) freuen. Da Letzterer nicht anwesend war, nahm Johann Schwarzenberger aus Bayern stellvertretend für ihn den Sonderpreis entgegen.

Helmut Halupka, Vorsitzender des Rassekaninchenzuchtverbandes Jerichower Land, sprach von „einem Erntedankfest für die Züchter. Hier zeigt sich, welches Fingerspitzengefühl in der Zucht angewandt wird. Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wieder“. Helmut Halupka zeigte sich überrascht vom bunten Bild der ausgestellten Tiere und der breiten Palette. „Das Ambiente in der Stadthalle stimmt. Es verdient das Prädikat ,hervorragend‘„, so Helmut Halupka.

Besonders über die Gäste aus der Möckeraner Partnerstadt Dassel freute sich Reinhard Lerche, Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins Möckern. „Diese Partnerschaft wollen wir auf jeden Fall beibehalten und pflegen.“ Sein Dank ging auch nach Loburg an die dortigen Geflügelzüchter, die einen Teil ihrer Tiere in der Stadthalle mit ausgestellt hatten.

Reinhard Lerche konnte auch über einen neuen Wanderpokal berichten. Er wurde in Gedenken an den Rassekaninchenzuchtverein und langjährigen Vorsitzenden Günther Baenke ins Leben gerufen, der im Dezember 2014 verstorben war. Der Wanderpokal soll künftig jedes Jahr für die sechs besten Tiere eines Ausstellers neu vergeben werden. Erste Gewinnerin war die beste jugendliche Ausstellerin, die 13-jährige Anna-Lena Zahn aus Tryppehna. Sichtlich gerührt überreichte der Sohn des Verstorbenen, Ralf-Günther Baenke, erstmals den Wanderpokal.

Frank von Holly, Bürgermeister der Stadt Möckern und Schirmherr der Ausstellung, fand viel lobende Worte für ein „Urgestein“ der Möckeraner Kleintierzucht, Gerda Böhlen. „Sie ist immer da, wenn sie gebraucht wird und bringt Tierliebe unter die Leute.“ Am Sonnabend war die 74-jährige mit dem Kassieren des Eintritts beschäftigt, dabei immer ein Lächeln auf den Lippen. Frank von Holly lobte die Hobby-Geflügelzüchter auch dafür, dass „sie ein Gleichgewicht zur industriellen Geflügelzucht wie Wiesenhof darstellen“. Für den Schirmherren bietet die Sonderschau der Elsterkröpfer „die seltene Gelegenheit, die züchterische Leistungsspitze einer Art zu bewundern und zu vergleichen“. Die Farbenvielfalt dieser prächtigen Rassen komme hier besonders zur Geltung.

Für Dieter Kuhr, 1. Vorsitzender des Landesverbandes der Rassegeflügelzüchter Sachsen-Anhalt, wurde mit den 609 Elsterkröpfern ein gutes Ergebnis erreicht. „Es zeigt, dass der Standort und der Zeitpunkt gut gewählt wurde.“

Dem schloss sich auch Egon Dopmann an. „Mit etwas mehr als 600 gemeldeten Elsterkröpfern haben wir ein Ergebnis erreicht, das die Erwartungen übertroffen hat.“

Zu den erfolgreichsten Ausstellern zählte Josef Hintermeier aus Süssenbach bei Regensburg. Der 57-jährige ist seit 1992 Züchter und war nun schon das dritte Mal in Möckern vertreten. Gleich vier V-Tiere und ein Champion-Tier bei den Elsterkröpfen sowie den Leistungspreis kann er für sich verbuchen.

Insgesamt konnten die Bewertungsrichter 16 Elsterkröpfer als V-Tiere einstufen. In der Ortsschau kamen noch einmal acht hinzu.

Als Ausstellungsleiter fungierte Joachim Rühling aus Möckern. Bereits zum dritten Mal organisierte er die Hauptsonderschau der Elsterkröpfer Deutschland und freute sich wieder über die hohe Zahl. 1999 waren es 700 Tiere und 2007 schon 1080 Tiere. „Die 1080 Tiere waren wohl Weltrekord“, so Joachim Rühling. Der 73jährige kündigte an, in acht Jahren die Hauptsonderschau nicht mehr organisieren zu wollen. Das Echo seiner Vereinsmitglieder und Gäste kam prompt: „Dann bist du 18 und kannst immer noch mitmachen.“

Zahlreiche Besucher aus Möckern und der Region nutzten die beiden Ausstellungstage, sich selbst ein Bild von der Vielfalt an Rassen und Farbschlägen unter den Elsterkröpfern zu machen.