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Naturschutzbund Für Obdach fehlt Baugenehmigung

Der Nabu-Kreisverband in Burg will sich in die Flüchtlingsbetreuung einbringen. Bis zu 40 Menschen könnte er aufnehmen. Doch es hakt.

Von Andreas Mangiras 05.12.2015, 07:00

Burg l Der Flachbau links auf dem Nabu-Gelände ist hergerichtet. Zimmer für Schlaf- und Aufenthaltsmöglichkeiten für 40 Personen, am besten Familien, so Nabu-Chef Klaus-Dieter Krüger, sind geschaffen. Dazu eine Küche, Gemeinschaftsräume, im Fernsehen sind sogar arabische Sender eingestellt. Doch Flüchtlinge leben hier noch nicht.

„Ich finde es gut, wie der Nabu sich einbringen will“, betont Landrat Steffen Burchhardt (SPD). Er hält solches Engagement für wichtig und zeitgemäß. Das Anliegen sei jetzt „im ordentlichen Verfahren“, in das auch Stadt und Kreistag einbezogen seien.

„Wir können Sprachkurse organisieren“, sagt Krüger. Das Einbinden in Naturschutzprojekte, auch in Bildungsprojekte, hält er für interessante Ansätze, um Flüchtlingen bei der Integration zu helfen. Mit Kindern hat der Nabu, der seit 2006 hier komplett ehrenamtlich arbeitet, enorme Erfahrungen. Bis zu 3000 Kinder sind jedes Jahr hier, um Natur besser kennenzulernen. Dazu kommen Familien, die hier oft zu Besuch sind. Blumenthal als Ort der Begegnung, würde auch in die Integration von Flüchtlingen passen, sind die Nabu-Leute überzeugt.

Doch ein solches Vorhaben in die Tat umzusetzen, braucht Ordnung, Zeit, erfüllte Voraussetzungen und Geld. Bei Brandschutz etwa und Hygienebedingungen sind vorgeschriebene Standards zu erfüllen. Klaus-Dieter Krüger weiß das. Ein Architekt soll die Tauglichkeit des Gebäudes untersuchen. „Wir sind in der Pflicht, unsere Aufgaben zu erledigen“, betonte Krüger.

Der Kreis hatte inzwischen seine Fachleute vor Ort. Nach einer Prüfung haben sie die Möglichkeit, hier Flüchtlinge unterzubringen, „grundsätzlich bestätigt“, teilte Pressesprecher Henry Liebe auf Volksstimme-Anfrage mit. Allerdings gebe es für die Unterkunft keine Baugenehmigung. „Der Nabu wurde gebeten, dieses Problem unter Einbeziehung eines Planers mit dem Bauordnungsamt zu klären.“

Ansonsten seien dem Nabu die Bedingungen für eine Unterbringung bekannt, so Liebe. Der Kreis stellte klar: „Das Thema der Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr spielt für die Flüchtlingsunterbringung keine Rolle.“ Klaus-Dieter Krüger hatte das jüngst jedoch als Problem dargestellt, das eine Unterbringung von Flüchtlingen behindern würde. Blumenthal wird zumeist vom Anrufbus angefahren.

Erledigt der Nabu seine Hausaufgaben, kann sich Landrat Burchhardt vorstellen, dass ab Mitte Januar Flüchtlinge ein Obdach in Blumenthal finden.