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Bundeswehr Burger Soldaten sind zurück

Über 200 Burger Soldaten waren 2015 im Auslandseinsatz.

Von Tobias Dachenhausen 17.01.2016, 20:00

Burg l Die Landesfahne Sachsen-Anhalts ging als Glücksbringer mit den Soldaten des Logistikbataillons 171 nach Afghanistan. Am Freitagnachmittag gab sie Oberstleutnant Karl-Wilhelm Wenz beim offiziellen Rückkehrerappell wieder zurück an Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff.Unterstützung für die Luftabwehr, Absicherung der Einsätzkräfte oder die Sicherstellung der Fernmeldeeinheiten – die Aufgaben der Soldaten des Logistikbataillons 171 „Sachsen-Anhalt“ aus der Burger Clausewitz-Kaserne in den verschiedenen Einsatzgebieten waren vielfältig. Über 200 Soldaten waren 2015 in Afghanistan, im Kosovo und in der Türkei im Einsatz. Hinzu kamen Einzelabstellungen in den Irak, nach Libanon und an das Horn von Afrika. Ein Großteil der Soldaten ist bereits Ende November wieder in die Heimat zurückgekehrt. Am Freitag folgte der offizielle Empfang. „Wir Burger sind wieder zurück“, sagte Kommandeur Karl-Wilhelm Wenz.

Mit einer Abordnung von 120 Soldaten stellte das Einsatzgebiet Afghanistan, wo der Oberstleutnant selbst aktiv war, den größten Brocken. „Wir hatten Glück im Einsatz. Unsere Konvois wurden nicht angegriffen und das Camp nicht beschossen“, erzählte Wenz. In Erinnerung bleibt der natürliche Tod eines 48-jährigen Kameraden aus Erfurt, die Beförderung und die Verleihung der Einsatzmedaille an einen belgischen Hund und das Glück im Unglück, als ein 100-Tonnen-Kran abrutschte und der daran befindliche Container in ein unbesetztes Bürogebäude krachte. „Ich freue mich, alle gesund hier wieder zu sehen“, machte Wenz deutlich, der in Afghanistan das Kommando über 1100 Soldaten aus verschiedenen Nationen hatte.

Dafür zollte ihm Brigadegeneral Gerald Funke in seiner Ansprache Respekt und Hochachtung. „Sie haben ihre Aufgaben professionell und erfolgreich erfüllt und damit voll überzeugt“, sagte Funke in Richtung aller Soldaten. Jeder könne mit Stolz und Zufriedenheit auf die Einsätze zurückblicken. Nun gehe es aber darum, die Zeit nach dem mehrmonatigen Einsatz wieder mit der Familie zu nutzen, betonte der Brigadegeneral.

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, der die Landesfahne, die während des Einsatzes an einem Stabsgebäude im Camp in Afghanistan wehte, wieder entgegennahm, sprach von einer hochmotivierten Arbeit. „Sie haben zu mehr Stabilität und Sicherheit beigetragen“, so der Ministerpräsident.

Mit Blick auf die Verlängerung des Afghanistan-Mandats hob Haseloff hervor: „Sie haben sich für einen mitunter gefährlichen Einsatz im Ausland entschieden. Das ist und bleibt eine schwierige Gewissensentscheidung. Denn Sie erfüllen Ihren Auftrag auch unter Einsatz Ihres Lebens. Niemand kann Ihnen diese Entscheidung abnehmen. Aber die Politik kann und muss Sie moralisch unterstützen. Auch aus diesem Grund bin ich heute hier.“ Der Ministerpräsident ging auch auf die zukünftigen Herausforderungen ein. „Vor dem Hintergrund sich rasch verändernder politischer Bedingungen und Lagen muss sich die Bundeswehr auf die Akzeptanz und die breite Unterstützung unserer Gesellschaft verlassen können.“

Für das Bataillon von Oberstleutnant Wenz geht es nun darum, die Einsatzfähigkeit wieder herzustellen, um für künftige Aufträge fit zu sein.