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Kita Energetische Sanierung ist dringend

Burg will die Kita „Regenbogen“ mit Fördermitteln energetisch sanieren. Sozialminister Norbert Bischoff machte sich ein Bild.

Von Steffen Reichel 17.01.2016, 13:00

Burg l Zwei Hauptpersonen gab es Freitag in der Burger Kita „Regenbogen“. Jill aus der Zwergengruppe, die ihren 6. Geburtstag feierte, und Sozialminister Norbert Bischoff (SPD), der zusammen mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Matthias Graner und Burger Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) die Einrichtung besuchte. Zuerst war Jill an der Reihe: Ihr wurde die Prinzessinnen-Krone aufgesetzt, und Norbert Bischoff dirigierte einen kleinen Männerchor, der dem Mädchen „Viel Glück und viel Segen“ wünschte.

Jill ist eines von aktuell 216 Kindern, die in der Kita von 34 Mitarbeitern betreut und gefördert werden. Die Kita gehört, neben „Käte Duncker“, zu den beiden großen Kindereinrichtungen der Ihlestadt mit jeweils maximal 240 Plätzen. „Diese maximale Kapazität werden wir im Juli durch weitere Kinder von Zuwanderern erreichen“, so Kita-Leiterin Sybille Frank. Bereits jetzt gibt es in der Kita 30 Kinder mit Migrationshintergrund, davon sind 21 Flüchtlingskinder aus Syrien und Afghanistan. So kommt, wie Minister Bischoff weiter erfuhr, der Kita und den Erzieherinnen eine wichtige Funktion bei der Integration dieser Kinder und ihrer Familien zu. „Wir bilden für diese Kinder keine Sondergruppe, sondern nehmen sie in bestehende Gruppen auf, versuchen dabei, die Sprachförderung kontinuierlich zu verbessern“, sagte die Kita-Leiterin.

Die Kita „Regenbogen“ ist eine Kita, die alle Kinder aufnimmt, unabhängig von der Herkunft und dem sozialen Status. „Dadurch ergibt sich gegenüber nicht wenigen Eltern, seien es Migranten oder hiesige Familien mit wenig Geld, ein hoher Beratungsbedarf seitens der Erzieherinnen. Die Kita steuert da so manches“, erklärt Sybille Frank. Zum Beispiel wenn es um die Kita-Beiträge geht, die auf Antrag vom Landkreis übernommen werden, wenn Familien wenig Geld haben. Das kommt in der Kita „Regenbogen“ für etwa 35 bis 40 Prozent der Kinder in Frage.

Insgesamt seien die Kita-Elternbeiträge ein umstrittenes Thema, so die Kita-Leiterin weiter. Sie würde es sich wünschen, dass der Bund eine für die Eltern kostenlose Kita-Betreuung ermöglicht. „Dann würde der ganze erhebliche Aufwand rund um die Beitragserhebung und -eintreibung wegfallen. Und Kinder wären nicht von der Kita ausgeschlossen, weil Eltern die Beiträge nicht zahlen“, so Sybille Frank.

Bürgermeister Jörg Rehbaum erklärte, dass er keine weitere Erhöhung der Elternbeiträge in den Stadtrat einbringen werde, auch wenn die Kommune noch keine 50 Prozent der ungedeckten Kita-Kosten an die Eltern weiter reicht, wie es laut Gesetz möglich wäre.

Bürgermeister Rehbaum, Minister Bischoff und Kita-Leiterin Frank waren sich darüber einig, dass verstärkt in die sächliche Ausstattung der Kita „Regenbogen“ und auch anderer Kitas investiert werden muss, um dadurch Betriebskosten zu senken und die Elternbeiträge im Rahmen zu halten. Dafür müssen aber Burg und andere Kommunen finanziell entsprechend ausgestattet werden. In der Ihlestadt hofft man auf die Stark-Förderprogramme oder das Kita-Ausbauprogramm, um die Kita „Regenbogen“ energetisch sanieren zu können. Denn vieles in der Kita ist noch auf dem Stand von 1979, als die Einrichtung als damaliger Betriebskindergarten der Schuhfabrik ihrer Nutzung übergeben wurde. Beleuchtung, Heizung, Fußböden oder Türen sind Schwachstellen, die den Förderrichtlinien entsprechen.

Der zuständige Fachbereichsleiter in der Burger Stadtverwaltung, Ringo Schieck, bestätigte, dass die geplante energetische Sanierung der Kita „Regenbogen“ im Umfang von 450 000 Euro die hohen Betriebskosten erheblich reduzieren würde, was auf die Elternbeiträge positiv durchschlagen könnte.