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Turmuhr Uhrmacher zur Rückgabe bereit

Es gibt berechtigte Hoffnung, dass die historische Gübser Kirchturmuhr aus dem Jahre 1897 wieder in die Kirche zurückkehrt.

Von Thomas Rauwald 01.02.2016, 06:00

Gübs/Neuenhagen l Getrieben von der Hoffnung, das alte Uhrwerk wieder nach Gübs zurück zu holen, machen sich Mitte letzter Woche der Gübser Siegfried Kochanek und Gemeindebürgermeister Kay Gericke auf den Weg in die Werkstatt des Uhrmachermeisters, dem der Gübser Ortsbürgermeister Karl Heinz Latz das Werk für eine 200-Euro-Spende für die Jugendfeuerwehr überlassen hatte, nach Neuenhagen bei Berlin. Die Gemeindeverwaltung und der Ortsrat sind vom Deal im Sommer nicht in Kenntnis gesetzt worden. Im Herbst flog die Sache auf, als bemerkt wurde, dass das historische Uhrwerk aus der Kirche verschwunden war.

In Neuenhagen gestaltet sich die Kontaktaufnahme zunächst zögerlich, doch man nähert sich an, das Gespräch wird offen, freundlich, die Partner akzeptieren die jeweiligen Positionen.

Erstaunt sind Gericke und Kochanek als Horst Bittner berichtet, dass die Eheleute Latz schon im Dezember bei ihm vorstellig geworden waren. Latz hatte vor einer Woche auf der Sitzung des Ortschaftsrates nach einer Anfrage erläutert, dass er keine Recherchen unternommen habe, weil er sieben Wochen lang krank gewesen sei. Schon damals habe der Uhrmachermeister deutlich gemacht, das ihn die Rekonstruktion der Uhr rund 10 000 Euro gekostet habe.

Gegenüber Kochanek und Gericke sagt Bittner jetzt, er würde die Uhr natürlich herausgeben, wenn er wenigstens seinen Aufwand bezahlt bekommt. Jetzt, wo er mehr über die Umstände wisse, könne er verstehen, dass die Gübser dieses jetzt voll funktionsfähige Uhrwerk gern zurück haben möchten. Da hätten sie dann ein ganz tolles, seltenes Stück in ihrer Kirche, konstatiert er und lädt als Zeichen des guten Miteinanders alle Gübser zu einem kostenlosen Besuch seiner Werkstatt mit Ausstellungsräumen (Rosa-Luxemburg-Damm 1) herzlich ein.

Siegfried Kochanek erläutert das weitere Vorgehen. Ortsbürgermeister Latz möge sich an der Wiederbeschaffung mit 2500 Euro beteiligen. Bis Ende der Woche habe er Zeit, das Geld auf den Tisch zu legen. Geschieht das nicht, werde der Heimatverein eine Anzeige wegen Diebstahls gemeindlichen Eigentums erstatten. Auf einer Bürgerversammlung solle kurzfristig über den aktuellen Sachstand informiert werden.

Unterdessen startet zusätzlich eine Spendenaktion. Gericke und Kochanek werben schon. Auch das evangelische Kirchspiel hat zu Spenden aufgerufen.

Wer den Gübser bei der Wiederbeschaffung helfen möchte, nutze mit dem Stichwort „Turmuhr Gübs“ das Konto mit der IBAN DE49 8105 4000 0630 0009 80.