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Ortswappen Ein Stück Identität für Niegripp

Niegripp will jetzt für ein weiteres Stück Identität sorgen und sich ein Ortswappen zulegen.

Von Mario Kraus 09.02.2016, 10:00

Burg l Der Kranich steht für das Wappen des Jerichower Landes, Türme für Burg – sie sind markant und einprägsam. Was für viele Städte eine Selbstverständlichkeit ist, ging in den zurückliegenden Jahren im Zuge von Verwaltungs- und Gebietsreformen für die Orte verloren – die kommunale Selbstständigkeit.
Ein eigenes Wappen können sich Ortschaften aber dennoch zulegen. So wie beispielsweise Niegripp. Für Ortsbürgermeister Karl-Heinz Summa verkörpert solch ein Wappen „wesentlich die Identifikation der Einwohner mit der Heimat. Es transportiert den Bezug auf eine gemeinsame Tradition und geschichtliche Verbundenheit“. Diese Art übergreifende Verbindlichkeit sei auch für die Zukunft der Elbgemeinde, deren Einwohnerzahl stetig steigt, wichtig.
Summa hat bereits mit einem Experten auf diesem Spezialgebiet Kontakt aufgenommen – dem Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch, der bereits zahlreiche Wappen in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus entworfen hat. Der ausgewiesene Wappenkundler bestätigte, dass viele Ortschaften diesen Weg gehen und die Deutsche Wappenrolle, die der Herold (Verein für Heraldik, Generalogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin) führt, um eine Abteilung erweitert wurde – nämlich die Deutsche Ortswappenrolle. So würden ungewappnete Ortschaften oder Ortsteile von der Beratung bei der Wappenfindung, über die fachlich-korrekte Einarbeitung eines Wappens, dessen Dokumentation und Beurkundung ausführlich beraten.
Überhaupt ist derlei Arbeit nicht mit ein paar Federstrichen oder typischen Ansichten eines Ortes getan. Im Gegenteil: Wappengrafik und Tingierung (Farbgebung) müssten in jedem Fall den Regeln der Heraldik entsprechen, was auch für eine Flagge zutrifft.
Das Ortswappen kann dann öffentlich geführt und soll nach den Vorstellungen von Karl-Heinz Summa neben dem Burger Stadtwappen auch Teil der neuen Ortseingangsschilder sein. Ein staatliches Hoheitszeichen ist es allerdings nicht – eben weil Niegripp nicht mehr selbstständig agiert. „Aber das ist uns bewusst.“ Vielmehr gehe es darum, dass es ein Wappen für alle Niegripper ist, mit dem sich auch die zahlreichen Vereine im Ort identifizieren.
Etwa 1800 Euro würde das Vorhaben kosten. Summa ist bereits auf Sponsorensuche „und guter Hoffnung“. Mitte des Monats wird auch der Ortschaftsrat darüber beraten.