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Polizeistatistik 600 Straftaten mehr als im Jahr 2014

Das Burger Polizeirevier hat die aktuellsten Zahlen zum Kriminalgeschehen präsentiert. Ergebnis: Mehr Diebstähle, mehr Einbrüche.

Von Tobias Dachenhausen 06.03.2016, 06:00

Burg/Genthin l Im November 2015 will eine Frau in Burg mit dem Rad zur Arbeit fahren. Als sie am frühen Morgen in den Keller geht, entdeckt sie zwei dunkel gekleidete Männer. Sie holt ihren Mann, der die Täter einschließt und die Polizei informiert. Einer der Täter wird wegen Diebstahls wenig später zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten verurteilt.

Es ist eine von 6305 Straftaten, die im vergangenen Jahr im Jerichower Land begangen wurden. Im Vergleich zu den 5786 Straftaten aus dem Jahr 2014 musste das Revier eine deutliche Steigerung verzeichnen. „Vor allem bei Einbrüchen, Diebstählen und Computerkriminalität hatten wir mehr Fälle als noch zuvor“, erklärt Revierleiter Christian Fenderl. Die Aufklärungsquote von 57,1 Prozent ist dagegen auf dem Vorjahresniveau (58,2 Prozent) geblieben und stimmt den Revierleiter zufrieden. „Das ist ein richtig gutes Ergebnis. Damit sind wir besser als der Behörden- und auch der Landesschnitt“, betont er.

Der Anstieg der Straftaten resultiert aus den deutlich mehr gewordenen Diebstählen im Kreis. Von 2411 Taten im Jahr 2014 sprang die Zahl auf 2786. Einbrüche in Häuser und Wohnungen haben weiter zugenommen. 246 mal haben die Täter hier zugeschlagen, statt den 177 Fällen im Jahr 2014. Von den 246 Einbrüchen fanden 67 zwischen 6 und 21 Uhr statt. „Hier spielt die Nähe zur Autobahn eine ganz entscheidende Rolle. Wir können hier die Bevölkerung nur sensibilisieren, auch mal zu gucken, ob sich Unbekannte auf dem Grundstück des Nachbarn aufhalten“, sagt Fenderl. Weitere Kopfschmerzen bereiten der Polizei die Diebstähle von Fahrrädern. Mit 538 Fällen musste die Polizei 2015 die meisten in den vergangenen fünf Jahren verzeichnen. Dabei seien noch nicht mal alle Fälle abgearbeitet. „Wir kommen vielleicht auf 600“, betont der Revierleiter. Von 286 auf 388 Fällen ist auch die Anzahl der Ladendiebstähle deutlich angestiegen. „Ob das daran liegt, dass tatsächlich mehr gestohlen wurde oder ob die Sicherheit in den einzelnen Läden verstärkt wurde, können wir aber nicht sagen“, erklärt Fenderl.

Die Anzahl der Tatverdächtigen ist leicht gesunken, die Altersstruktur geblieben. Der Großteil der Straftaten wird von über 21-Jährigen begangen. Dennoch: Es gibt eine Steigerung von 89 auf 122 Tatverdächtige bis 13 Jahre. Fenderl vermutet, dass die Eltern einfach mehr Taten anzeigen als noch in den vergangenen Jahren. Dass die Anzahl der Straftaten aufgrund der Asylbewerber zugenommen habe, wie auf sozialen Netzwerken oft verbreitet, kann die Polizei nicht bestätigen. Ein Prozent der Straftaten ist auf Asylbewerber zurückzuführen.