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Kirche Dach für über 300.000 Euro saniert

Seit August 2015 war die Nicolaikirche geschlossen. Hausschwamm hat die Baukosten auf 310.000 Euro anwachsen lassen.

Von Tobias Dachenhausen 08.03.2016, 06:00

Burg l Mit Staubsauger, Wischtuch und Wasser haben am Sonnabend 20 bis 30 Freiwillige die Nicolaikirche wieder auf Vordermann gebracht. Bänke wurden geputzt, der Innenraum von Bauschutt befreit und im ganzen Objekt Staub gesaugt. Alles dafür, dass die Nicolaikirche nach umfangreichen Baumaßnahmen am Dach des Seitenschiffes für den ersten offiziellen Gottesdienst in diesem Jahr am 20. März wieder geöffnet werden kann. Seit August 2015 war die Kirche geschlossen. „Wir sind erleichtert, dass der Betrieb nun wieder losgehen kann“, sagt Gemeindekirchenratsvorsitzende Britta Simon.

Geduld war in den vergangenen Monaten auch mehr als gefragt. Aufgrund der Witterung ruhten die Bauarbeiten im Januar, so dass sich ein Ende hinauszögerte. Zudem wurde bei der Sanierung ein Holzschwamm im Gebäude festgestellt. „Das ist ein aggressiver Pilz, der das Holz zersetzt. Er zieht sich ins Mauerwerk zurück und kann dort über 100 Jahre leben“, erklärt Bauingenieur Heiko Flögel, der den Bau für die Kirche begleitete. Durch Auffinden dieses Schwammes mussten mehr Hölzer ausgetauscht werden als vorher angenommen. Die Baukosten stiegen um 60.000 Euro auf insgesamt 310.000 Euro. Es war der erste von drei Teilabschnitten des vierten Bauabschnittes an der Kirche. Zuvor wurden bereits die Türme und die Sakristei saniert. „Bei einer Kirche hat man einfach immer was zu tun“, sagt Simon.

Erfreuliches förderten aber die Sanierungsarbeiten ebenfalls zu Tage. Unter dem Dach, für die Öffentlichkeit nicht zu erreichen, wurden Malereien aus dem Mittelalter entdeckt. „Erst als der Putz abgeklopft wurde, konnten die verschiedenen Motive entdeckt werden“, sagt die Gemeindekirchenratsvorsitzende. Die Wandmalereien wurden begutachtet, gesichert und konserviert. Für eine Restaurierung fehle momentan einfach das Geld, so Simon.

Wenn Geld da sein sollte, wird es nämlich für weitere Großprojekte gebraucht. Als nächstes will die Kirche das Dach des Querschiffes erneuern. Auch hier schätzt Simon die Baukosten auf mindestens 300.000 Euro. „Wir versuchen alles hintereinander weg zu erledigen. Für Fördermittel haben wir uns beim Denkmalprogramm auch schon wieder in Erinnerung gebracht. Ein Antrag steht, doch ich bin skeptisch, dass es noch dieses Jahr klappt“, betont Simon. Der letzte Teilabschnitt wäre dann das Dach über dem Altar. Auch hier geht die Gemeindekirchenratsvorsitzende von Baukosten um die 250.000 Euro aus. „Wenn wir die Grundsubstanz der Dächer in den nächsten sechs bis sieben Jahren saniert bekommen, bin ich mehr als glücklich“, sagt sie.

Der Gottesdienst am 20. März um 10 Uhr soll als Wiedereinweihung der Nicolaikirche dienen. „Wir wollen uns aber auch bei den Leuten bedanken, die uns bei der großen Putzaktion geholfen haben“, macht Britta Simon deutlich.