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Beschluss Rathaus-Sanierung in Etappen

Das Burger Rathaus am Breiten Weg, derzeit nur eingeschränkt nutzbar, soll in Jahresscheiben umfangreich saniert werden.

Von Mario Kraus 18.03.2016, 06:00

Burg l Das ehrwürdige Rathaus, in dem die Altvorderen einst so manche Weichen für die Stadt gestellt haben, wird derzeit nur spärlich genutzt. Restriktive Auflagen lassen heute nur eine begrenzte Personenzahl zu, so dass beispielsweise kommunale Entscheidungen in der Stadthalle getroffen werden müssen. Erst 2013 machte das Bauordnungsamt darauf aufmerksam, dass die Situation der Rettungswege keine vollumfängliche Nutzung zulasse.

Dem gegenüber fallen aber jährlich hohe Unterhaltungskosten an, die sich aufgrund des immensen Sanierungsstaus stetig erhöhen.

Was also tun? Die Idee vor einem Jahr, das Gebäude einem privaten Investor zu übertragen, der dann mit einer Sanierung quasi in Vorleistung geht (Volksstimme berichtete), löste unter den Burgern und Volksstimme-Lesern einen Sturm der Entrüstung aus. Tenor: Das denkmalgeschützte Haus müsse in städtischer Hand blieben und eben schrittweise auf Vordermann gebracht werden. Dafür haben sich auch die städtischen Ausschüsse und der Stadtrat ausgesprochen. Letzterer besichtigte vor Kurzem mit Bau-Experten das Gebäude, um sich von den Schäden in und am Rathaus ein Bild zu machen. „Viele davon waren schon von außen erkennbar. Beispielsweise am Dachaufbau“, resümierte Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) danach. Sein Fazit: „Wir haben unterm Strich einen immensen Investitionsstau, damit das Haus wieder ein Anlaufpunkt für kommunale und andere Veranstaltungen werden kann. Das ist aber unser erklärtes Ziel. Wir wollen das Rathaus perspektivisch wieder ohne Einschränkungen nutzen können.“

 

Der Bau- und Umweltausschuss hatte in seiner jüngsten Sitzung auch gefordert, kleinere Schäden bereits jetzt schon zu beheben.

Nach umfangreichen Untersuchungen eines Architektur- und Brandschutzbüros hat der Stadtrat gestern Abend eine entsprechende Sanierungsplanung beschlossen – und zwar in Abschnitten und nach den finanziellen Möglichkeiten. Demnach soll mit den Maßnahmen zum Erhalt der Gebäudesubstanz begonnen werden. Vorgesehen ist zudem, noch in diesem Jahr die Bauantragsunterlagen fertigzustellen und die Baugenehmigung einzuholen. Im kommenden Jahr sollen dann die Instandsetzungsarbeiten am Dach sowie die Trockenlegung des Hauses erfolgen. Ab 2018 und in den darauffolgenden Jahren soll das Rathaus barrierefrei hergerichtet, der Brandschutz normgerecht abgesichert sowie die Heizungstechnik erneuert werden.

Bestandteil des Projektes ist auch der Einbau eines Fahrstuhles und die Neugestaltung des Einganges, damit auch Gehbehinderte besser in das Haus gelangen können.

Einschließlich Planung geht die Stadt von Kosten in Höhe von einer Million Euro aus. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Ko-Finanzierung mit Stadtumbaumitteln geplant“, sagte Rehbaum. „Für den ersten Bauabschnitt werden 340 000 Euro beim Landesverwaltungsamt durch eine Umbewilligung von Mitteln beantragt.“

Zudem müsse sich die Stadt auch auf Eigenmittel einstellen und die bei den Haushaltsansätzen berücksichtigen.

Den Sanierungsweg in Jahresscheiben bezeichnete auch Stadtratsvorsitzender Markus Kurze (CDU) als „richtig“. „Das Rathaus ist für die Bürger da und gehört zu unserer Stadt“, sagte er gestern zur Volksstimme. „Deshalb müssen die Arbeiten nun schrittweise beginnen.“