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Sporthalle Es begann mit einer Eingabe beim Minister

Mit Kindersportfest und Fußballturnier ist der 30. Geburtstag der Rosianer Sporthalle gefeiert worden.

Von Stephen Zechendorf 05.04.2016, 11:00

Rosian l Im Dezember 1981 reichte es dem Rosianer Bürger Reiner Kroll. Ihn störten die „katastrophalen Zustände in der Rosianer Schule“, erinnerte Ortsbürgermeister Thomas Schnee in seiner kleinen Festansprache: „Unsere Schüler mussten über mehrere Jahre in unterschiedlichen Gebäuden der Gemeinde ihren Sportunterricht abhalten.“ Zu diesen Räumen zählten die Säle der Gaststätten ebenso, wie die Hallen der BHG und der LPG.

Auch die Klassenzimmer wurden zuletzt genutzt, wie sich die heutige Vereinsvorsitzende Margrit Scholz berichtet. Sie unterrichtete damals auch im Schulsport.

Ansonsten fand der Sport unter freiem Himmel statt. Gleich neben dem Areal der heutigen Halle wurde Ende der 70er Jahre ein Sportgelände eingerichtet mit Weitsprunganlage, Kugelstoßen, 100-Meter-Bahn und Handballfeld, erinnert sich Margrit Scholz.

Der damalige Direktor Erich Knauer setzte sich danach mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln beim Schulrat ein und erreichte, dass nicht – wie geplant – eine Turnhalle in Loburg gebaut wurde, sondern in Rosian entstand, führte Thomas Schnee weiter aus.

Im Februar 1986 wurde die Turnhalle den damals 380 Schülern der Oberschule „Hermann-Matern“ in Rosian übergeben – als damals 155. Sporthalle, die nach dem VIII. Parteitag der SED im Bezirk Magdeburg entstand. So nachzulesen in alten Zeitungsausschnitten, welche eine Bürgerin zur Feierstunde mitgebracht hatte.

Auf 280 Quadratmetern bestand für die Rosianer nun erstmals die Gelegenheit, unter angemessenen Bedingungen Sport zu treiben. Alle Ballsportarten waren möglich, im Gerätebereich warteten Barren, Kästen und Böcke auf ihren Einsatz.

Mit der Schließung der Schule in Rosian im Jahre 1997 war der örtliche Sportverein der alleinige Nutzer der Halle. Ausnahme: die Zeit nach dem Sturm Kyrill, als Loburg über keine Halle für den Schulsport verfügte.

Die Rosianer Sporthalle mag in die Jahre gekommen sein, und man sieht ihr Alter auch an. Dennoch ist die Sporthalle immer noch sehr beliebt. Ortsbürgermeister Thomas Schnee kann von einer guten Auslastung sprechen. Derzeit trainieren hier eine Kindersportgruppe, die Cheerleadergruppe, zwei Frauensportgruppen, eine Fußball-Mannschaft (Alte Herren) sowie die Volleyball-Mannschaft.

Außerdem wird die Halle an zwei Abenden durch eine holländische Sportgruppe und einer Zumba-Sportgruppe genutzt. Auch die beliebten Babybörsen finden in der Halle statt. Mit dem Erlös aus der Börse und den damit einhergehenden Kuchenbasaren werden seit Jahren der Kindersport und seit Kurzem auch die Cheerleadergruppe unterstützt.

Ortsbürgermeister Thomas Schnee dankte allen, die zum Bestand des Vereines und der Halle beitragen. Der Ortschaftsrat werde „alles Mögliche tun, um die Sporthalle zu erhalten oder sogar umzubauen.“

Reparaturen sind immer wieder nötig, weiß man im Verein. Das bewies etwa auch ein kurzfristiger Stromausfall am Sonnabend. Bei den Plänen zum Hallenerhalt oder einem Umbau hofft man auch auf Sponsoren, so Vereinsvorsitzende Scholz.

An der nötigen „Manpower“ für Eigenleistungen sollte es nicht mangeln, wenngleich im Rosianer Verein vor allem die „Powerfrauen“ so manchen Kraftakt stemmen.

Heute zählt der Verein an die 100 Mitglieder. Gegründet wurde die SG Rosian im Jahr 1912.