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Feuerwehr Möser Interne Untersuchung steht im Raum

Das Verfahren zur Schlägerei bei der Ortswehr Möser ist gegen Geldauflage eingestellt. Gibt es noch Disziplinarverfahren?

Von Tobias Dachenhausen 11.05.2016, 01:08

Möser/Burg l Vor Gericht wurde das Verfahren eingestellt, doch aus der Welt ist der Streit bei der Ortswehr Möser noch nicht. Nach Volksstimme-Information sei der Kläger mit der Einigung im Gerichtsverfahren nicht einverstanden. Zudem wird die Gemeinde nunmehr prüfen, ob gegen die beiden betreffenden Kameraden ein Disziplinarverfahren eingeleitet wird.

Ende April wurde am Amtsgericht Burg der Vorfall aus dem Februar 2015 noch einmal aufgearbeitet. Am späten Abend der Jahreshauptversammlung ist es zwischen zwei Kameraden zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen. Polizei und Krankenwagen wurden gerufen. Die Schlägerei endete für das Opfer im Krankenhaus. Er erstattete Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Die am Vorfall beteiligten Personen wurden zeitweilig von der Feuerwehr suspendiert.

Die Gerichtsverhandlung Ende April war geprägt von Erinnerungslücken und Unsicherheiten. Der Beschuldigte konnte sich nach eigenen Angaben an den Vorfall nicht erinnern. Das Opfer war sich nicht sicher, ob der Angeklagte auch wirklich der Täter war. Das Verfahren wurde gegen eine Zahlung von 1500 Euro noch vor dem Hören von Zeugen eingestellt. Seit dem Vorfall haben die beiden Beteiligten keinen Dienst mehr in der Feuerwehr Möser absolviert. Wiederholt machten sie vor Gericht allerdings deutlich, wieder zurückkehren zu wollen.

Ob das möglich ist, wird sich im Lauf der Zeit zeigen. Unabhängig davon, ob der Kläger die Einstellung des Verfahrens akzeptiert, werde die Gemeinde nun prüfen, ob ein Disziplinarverfahren gegen die beiden Beteiligten angeregt wird. „In diese Entscheidungsfindung wird die Ortswehrleitung einbezogen und auch das Votum der aktiven Kameraden mit berücksichtigt“, sagt Ortswehrleiter Bernd Girke.

Auch für Mösers Ortsbürgermeister Michael Bremer ist eine mögliche Rückkehr der beteiligten Kameraden augenblicklich schwer einschätzbar. „Einerseits sind sie mit Leib und Seele Feuerwehrleute, andererseits ist ein solcher Vorfall nicht so einfach vom Tisch zu wischen“, sagt Bremer. Feuerwehrleute müssten sich immer aufeinander verlassen können. Bei einem Einsatz mit unterschwelliger Antipathie könne das zu großen Problemen führen, gibt der Ortsbürgermeister zu bedenken. Persönlich sei er über den Vorfall sehr traurig, „weil so etwas nicht zur Feuerwehr und ein kameradschaftliches Miteinander gehört“.

Auf einer Mitgliederversammlung sollen alle Kameraden dazu nochmal befragt werden. Bremer rechnet mit einer Entscheidung noch im kommenden Monat.

Auch Ortswehrleiter Bernd Girke bedauert die Vorfälle von vor einem Jahr. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass so etwas passieren kann.“ Dabei sei er sich aber sicher, so Girke, dass die zeitaufwändige Aufarbeitung wichtig und auch richtig ist, „damit abschließende Entscheidungen getroffen werden können, um dann in Abstimmung mit allen Kameraden einen Schlussstrich unter diese Angelegenheit zu ziehen“.