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Abfall Drei neue Wertstoffhöfe

Neue Abfall-Strukturen im Jerichower Land. Wertstoffhöfe soll es künftig in Burg, Genthin, Gommern und Theeßen geben.

Von Falk Heidel 28.05.2017, 07:00

Genthin/Burg l Zwölf Grünschnittplätze und vier große Wertstoffhöfe in Burg, Genthin, Parey und Ziepel, das ist der aktuelle Stand der Abfall-Landschaft im Jerichower Land. Doch in den kommenden Wochen und Monaten werden sich einige Dinge ändern. Der Burger Wertstoffhof an der Berliner Chaussee bekommt ab Juni einen neuen Betreiber. Nach einer Ausschreibung des Landkreises ist der Genthiner Entsorger AJL aus dem Rennen. Nicht mehr Partner des Landkreises sind zudem die aktuellen Wertstoffhöfe in Genthin, Parey und Ziepel. Stattdessen werden drei neue Höfe in Genthin, Theeßen und Gommern gebaut.

Welche Konsequenzen dies für die bisherigen Standorte hat, ist derzeit unklar. Parey, Genthin und Ziepel werden derzeit von der AJL betrieben. Geschäftsführer Dr. Henning Gehm ist im Urlaub, war daher für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Noch betreibt die AJL die große Annahmestelle an der Berliner Chaussee im Schatten der geschlossenen Mülldeponie. Drei Tage lang bleibt die Anlage vom 1. bis 3. Juni geschlossen. Laut Volksstimme-Informationen wird ab 6. Juni ein Entsorger aus der Altmark den Wertstoffhof betreiben. „In einigen Details wird der Hof in den kommenden Wochen umgestaltet“, erklärte Kreisvorstand Bernd Girke am Dienstag im Umweltausschuss des Kreistages. Demnach soll das Wäge-Terminal erneuert werden. Zudem soll es eine neue Elektrogeräte-Übergabestelle geben. Kritik gab es in den vergangenen Wochen wegen der langen Staus bei der Abgabe. Girke: „Der Ablauf funktioniert nach einigen Änderungen jetzt deutlich flüssiger. Unter anderem stehen die Fahrzeuge für Grünschnitt und Sperrmüll nicht mehr in derselben Schlange.“

Ein neuer Wertstoffhof wird in Genthin entstehen. Der Landkreis hat dafür ein Gelände am ehemaligen VW-Autohaus (heute Baumarkt) an der Kreuzung B1/B107 Richtung Tucheim) gekauft. Bernd Girke: „Die Bauarbeiten sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Betreiber wird ebenso wie in Burg ein altmärkischer Entsorger sein.“ Bis dahin ist die Verwertungsstelle auf dem Betriebshof der AJL (Am Mühlenfeld) zuständig für die Annahme der verschiedenen Abfallarten.

Statt Ziepel und Parey wird es ab 2018 Wertstoffhöfe in Gommern und Theeßen geben. Ausgesucht hat der Landkreis dafür jeweils Grundstücke in Gewerbegebieten. Wer diese Annahme- und Verwertungsstellen betreiben wird, ist aktuell noch unklar. „Es wird entsprechende Ausschreibungen geben“, sagte Kreisvorstand Girke.

Derzeit gibt es im Landkreis 18 Grünschnittplätze, die von den jeweiligen Gemeinden betrieben werden. Bis Ende dieses Jahres wird es auch bei diesen 18 Plätzen bleiben.

Und danach?

Der Landkreis will die Anzahl deutlich reduzieren. Aktuell gibt es eine Liste mit acht Plätzen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Oder wie Bernd Girke sagt: „Diese Plätze sind nicht genehmigungsfähig.“ Betroffen sind die Grünschnittplätze in Gladau, Kleinwusterwitz, Gommern, Biederitz, Grabow, Parchen, Roßdorf und Leitzkau. Die Gründe sind von Standort zu Standort verschieden. In Parchen beispielsweise befindet sich das Gelände auf einem Privatgrundstück. Ob Grünschnittplätze geschlossen werden, wird nicht die Kreisverwaltung, sondern der Kreistag entscheiden. Volker Bauer (CDU) sagt: „Unsere Fraktion hat sich positioniert, dass alle Grünschnittplätze erhalten bleiben.“ Kreisvorstand Girke: „Die acht genannten Plätze sind lediglich die Vorlage zu einer politischen Diskussion dieses Themas.“ Bauer darauf: „Der Landkreis lässt die Frage unbeantwortet, mit welchen Kosten es verbunden ist, die acht Grünschnittplätze genehmigungsfähig zu machen.“

Nach mehrjähriger Pause hat die AJL im Auftrag des Landkreises im Januar Weihnachtsbäume eingesammelt. Laut Fachbereichsleiter Christian Täger sind dabei weniger als 30 Tonnen zusammengekommen. Er meint: „Entstanden sind dabei hohe Kosten für eine geringe Entsorgungsmenge.“ Viele Menschen würden die Alternativen zur Weihnachtsbaumentsorgung nutzen wie Traditionsfeuer, Wertstoffhöfe oder braune Tonnen. Bernd Girke: „Da schlagen sich Kosten auf die Gebühr für die Bevölkerung nieder, die aber kaum Wirkung haben.“ Christian Täger: „Seitens des Landkreises ist für das kommende Weihnachten keine Baumsammlung vorgesehen.“ Allerdings gilt auch hier: Die Entscheidung darüber wird der Kreistag fällen.