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Abfallbehandlung Gefahrenplan wird überarbeitet

Im Rathaus Möckern liegt derzeit der überarbeitete Alarm- und Gefahrenabwehrplan für den Entsorgungsbetrieb Remondis in Ziepel aus.

Von Stephen Zechendorf 09.10.2015, 17:00

Ziepel/Möckern l Ein neuer Alarm- und Gefahrenabwehrplan für die Remondis Niederlassung Ziepel? Sind dort etwa neue Gefahren zu erwarten? Nein, kann Bernd Diederichs vom Landesverwaltungsamt (LVA) auf Nachfrage der Volksstimme gleich wieder beruhigen. Solche Pläne gibt es für jeden Betrieb, der unter die so genannte Störfallverordnung fällt. Diese Alarm- und Gefahrenabwehrpläne müssen per Gesetz spätestens alle drei Jahre auf den neuesten Stand gebracht und auf ihre Gültigkeit werden, erklärt der LVA-Mitarbeiter der zuständigen Aufsichtsbehörde: „Im Zuge dieser Überarbeitung wird als letzter Schritt auch die Öffentlichkeit einbezogen.“ Zu diesem Zeitpunkt ist das Papier bereits von den betroffenen Behörden und Einrichtungen wie Landkreis, Feuerwehr oder Polizei überprüft worden.“

In diesen externen Alarm- und Gefahrenabwehrplänen werden die zu ergreifenden Maßnahmen aufgeführt, um Schadensfälle zu beheben und Mensch und Umgebung zu schützen. Aufgelistet werden die örtlichen Gegebenheiten, die verarbeiteten Stoffe und die werksseitig vorhandenen Einrichtungen zur Brandbekämpfung. Geregelt wird darin auch, welche Einsatzkräfte im Falle eines Störfalles alarmiert werden. Auch eine Liste zum richtigen Verhalten für die Bevölkerung im Falle eines Störfalles gibt es.

„Nicht jede Störung in einem Betriebsbereich ist auch ein Störfall“, heißt es dazu in einer Broschüre, die Remondis für die angrenzenden Ortschaften seiner Standorte herausgegeben hat: „Ein Störfall ist vielmehr ein Ereignis wie zum Beispiel eine Emission, ein Brand oder eine Explosion größeren Ausmaßes, das unmittelbar oder später innerhalb oder außerhalb der Anlage zu einer ernsten Gefahr für Menschen oder zu Sachschäden führt und bei dem ein oder mehrere gefährliche Stoffe beteiligt sind.“

In der Sonderabfallbehandlungsanlage Ziepel werden Abfälle behandelt, umgeschlagen und zwischengelagert. Ziel ist es, aus Abfällen Stoffe herzustellen, die sich verwerten oder sicher beseitigen lassen. Auch das ist in der Remondisbroschüre nachzulesen. Die Ziepeler Anlage umfasst Hallenbereiche, in denen Abfälle zerkleinert und gelagert werden, sowie eine Waschanlage zur Reinigung von Behältern. In überdachten Tiefbunkern erfolgt die Verfestigung von Abfällen und der Umschlag in Abroll- oder Sattelmulden. Die in Ziepel gehandhabten Stoffe sind teilweise brandfördernd, leicht- oder hochentzündlich und unter Umständen explosiv. Sie können sehr giftig, ätzend und umweltgefährlich sein. Der Betrieb beschäftigt 41 Mitarbeiter.

Die Ortschaft Ziepel ist 1000 Meter entfernt, die Siedlung Kampf 500 Meter. Die Gefahr für die Bevölkerung wird als gering engeschätzt. So meldeten auch bei einem Bunkerbrand im August 2011 Unternehmen und Landkreis gleichlautend, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden habe.

Noch bis zum 1. November liegt der Alarm- und Gefahrenabwehrplan für die Remondis Industrie Service Gmbh & Co. Kg in Ziepel zur Einsicht im Rathaus Möckern, Am Markt 10, im Zimmer 101, während der Sprechzeiten der Verwaltung öffentlich aus. Solange können Bedenken oder Anregungen zu diesem Plan vorgebracht werden.