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Abitur Ohne Scheuklappen ins unbekannte Neue

Das Burger Roland-Gymnasium hat 73 Abiturienten verabschiedet. Es gab Spitzenergebnisse und ein starkes Gefühl der Gemeinschaft.

Von Andreas Mangiras 19.06.2017, 10:01

Burg l 73 Abiturienten des Burger Roland-Gymnasiums haben am Freitagabend in einer bewegenden Feierstunde in der Burger Stadthalle ihre Reifezeugnisse erhalten. Jahrgangsbeste waren Claudia Zens (871 Punkte/Notendurchschnitt 1,0), Martin Köhler (815/1,0) und Katharina Ebert (809/1,1).

Für ihre besonderen Leistungen in einzelnen Fächern wurden Alina Seeger (Französisch), Luisa Briest (Mathematik), Katharina Ebert (Chemie) und Claudia Zens (Geografie und Latein) geehrt.

Den jährlich vom Förderverein für außerordentliche Verdienste vergebenen Preis erhielt in diesem Jahr „der resolute Blondschopf“ Claudia Zens, wie Laudatorin Jutta Radde unter dem stürmischen Beifall der Mitschüler und Gäste bekanntgab. Gewürdigt wurde neben den schulischen Leistungen ihr gesellschaftliches Engagement als Schülersprecherin. Unter ihrer Ägide hatte der Schülerrat ein anspruchsvolles Demokratie-Projekt entwickelt und erfolgreich veranstaltet.

Gewürdigt wurde Vincent Eckhardt für seinen Wettbewerbsbeitrag um die Architekten-Plakette.

Bei einem Gesamtnotendurchschnitt von 2,2 für den 2017er Abiturjahrgang hat Schulleiter Dr. Malte Theuerkauf „berechtigte Hoffnungen, dass das Burger Roland-Gymnasium erneut besser als der Landesdurchschnitt abschneidet - wie seit 2004 immer“.

Theuerkauf verglich die acht Jahre am Gymnasium und das Erlangen des Abiturs mit einem Aufstieg zum Olymp, dem griechischen Berg der Götter. Die Lehrer hätten den Schülern als erfahrene Bergführer beiseite gestanden, in schier aussichtslos erscheinenden Situationen geholfen, Klausurgeröllfelder und andere Herausforderungen mit Fleiß, Beharrlichkeit und Mut zu meistern. Manche hätten den Aufstieg abgebrochen, hätten einen anderen Weg eingeschlagen. Am Ende hätten 73 von ihnen dann die 12. Jahr-Nordwand erklommen und den Gipfel erreicht.

Theuerkauf dankte den Eltern der Abiturienten. Ohne sie, „im 5-Sterne-Mama-Papa-Hotel mit hauseigener Taxi-Zentrale“, würden diese nicht bis hierher gekommen sein. Der Schulleiter zollte dem Kollegium und Schulpersonal Respekt und Anerkennung für Einsatz und Hingabe. Den Schülern wünschte er für die Zukunft „Erfolg, Glück, keine Scheuklappen zu tragen und bereit zu sein, neue Wege zu beschreiten“.

Für die Abiturienten dankte Claudia Zens den Eltern, Geschwistern, Großeltern und Freunden dafür, dass sie es bis hierher geschafft hätten. Den Lehrern und den Mitarbeitern der Schule schrieb sie ins Stammbuch: „Abgesehen von unseren Eltern: Sie haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind: Persönlichkeiten.“ Nach acht Jahren gemeinsamen Weges stünden sie nun an einer Weggabel und vor einer Entscheidung, wie es weiter gehen solle. Claudia Zens betonte: „Jeder Weg ist einzigartig. Jeder geht seinen Weg.“ Die Gymnasiumszeit werde sie immer verbinden, hob sie hervor. Etwas Entscheidendes hätten sie an der Schule erworben, „ganz ohne Noten. Wir sind niemals ganz allein. Das Gefühl der Gemeinschaft haben wir hier gelernt.“

„Die strahlenden Augen, das Lächeln in den Gesichtern, die Aufregung und die Hoffnung auf die Zukunft.“ Landrat Steffen Burchhardt (SPD), der Gast der Abitur-Übergabe war, fühlte sich an seine eigene Reifeprüfung im Jahr 2000 zurückversetzt. „Ihnen stehen jetzt alle Wege offen“, sagte er am Rande der Veranstaltung. „Es ist spannend. Etwas Wichtiges ist zu Ende gegangen, etwas Neues, etwas Unbekanntes beginnt.“