Ausbildung! Gern auch in London

Burg/London l Die spinnen, die Briten! „Mc Donald‘s ist in London deutlich preiswerter als bei uns, bei Burger King dagegen ist die Mahlzeit unfassbar teuer“, erklärt Markus Ogrodowzyk. Der 17-jährige Parchauer steckt derzeit in der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten beim Landkreis in Burg – wie Zwillingsbruder Florian. Zuvor hat er das Fachabitur an der Berufsschule in Burg gemacht – wie Zwillingsbruder Florian. Jetzt verbrachte er ein vierwöchiges Berufspraktikum in London – wie Zwillingsbruder Florian.

„Wir sind nicht nur Zwillinge“, sagt Florian, „sondern auch beste Freunde.“ Erst beim Thema Freundin spalten sich die Interessen: „Da haben wir zum Glück unterschiedliche Ansichten.“

Über ein Fördermittelprogramm namens Erasmus kamen die beiden jungen Leute zu diesem Auslandspraktikum. Diese EU-Initiative fördert internationale berufliche Bildung, Sport und Jugend. Vor allem Studenten können damit für einige Zeit ins Ausland gehen. Für die Parchauer Zwillinge waren damit die Kosten für Reise und Unterkunft gedeckt. Dem Ausbildungsberuf entsprechend wird das Praktikum in einer passenden Branche absolviert. Grünes Licht für die Mission Britannien gab es auch vom Arbeitgeber: „Wenn die Leistungen stimmen, gibt es auch ein Daumen hoch für dieses Projekt“, sagte Rona Rudolph, die für die Azubis zuständig ist. Verwaltungsdeutsch korrekt ist sie Sachbearbeiterin für Aus- und Fortbildung in der Kreisverwaltung.

„Wir haben außerhalb der City getrennt voneinander bei Gastfamilien gewohnt“, erzählt Markus. „Jeden Tag eine Dreiviertelstunde zur Arbeit und zurück mit Bus und U-Bahn.“

Die erste von vier Wochen absolvierten beide intensiven Sprachunterricht. Markus: „Der Unterschied zum normalen Touristenenglisch ist enorm.“ Drei weitere Wochen ist Florian an Ort und Stelle geblieben, hat am „Grafton College“ lediglich die Seiten gewechselt: „Ich wurde im Office-Bereich des Colleges eingesetzt und bekam einen Einblick, wie in der größten Stadt Europas eine Schule aufgebaut und organisiert wird. Außer den bürowirtschaftlichen Abläufen war ich im Marketingbereich der Schule tätig. Meine Aufgabe bestand darin, ausländische Unternehmen über das College zu informieren und zu beraten.“

Markus durfte nach der ersten Woche den Arbeitsort wechseln. Er war bei der Firma Nuts Pub Crawl eingesetzt, eine Firma, die Clubtouren durch London veranstaltet: „Unter anderem habe ich die Internet-Seite der Firma ins Deutsche übersetzt. Die Firma hilft Leuten aus Frankreich, Spanien oder Deutschland, ihren Trip zu planen, inklusive Tipps, wie man in London überleben kann. Zudem kümmerte sich Markus um den Firmenauftritt in sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram.

Natürlich haben sich die beiden Parchauer die Sehenswürdigkeiten nicht entgehen lassen. Zum Beispiel eine Fahrt mit dem London Eye: „Während der 30-minütigen Aktion hatten wir in einer Höhe von 135 Metern einen atemberaubenden Blick über die komplette Stadt.“ Den Ausflug ins Wembley-Stadion werden sie so schnell nicht vergessen. Markus sagt: „Außerdem haben wir viele neue und interessante Leute kennengelernt. Daraus haben sich mit der Zeit Freundschaften entwickelt.“

Zurück in Burg, profitiert die Kreisverwaltung bereits von den London-Erfahrungen der Zwillinge. „Wir pflegen und erweitern unser Angebot auf Facebook und wollen unsere Außenwirkung mit einem Instagram-Auftritt erweitern“, erzählt Claudia Hopf-Koßmann. Sie kümmert sich beim Landkreis um die Öffentlichkeitsarbeit. Die Brüder gehören zu den 17 Azubis beim Landkreis. Unter Azubi.JerichowerLand gibt es bei Facebook einen Blog, wo die Ogrodowzyks von ihren Erlebnissen berichten.