1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. In Schartau sind Enten die Stars

Ausstellung In Schartau sind Enten die Stars

Schartau erlebte am Wochenende eine große Schau mit Geflügel, Kaninchen und vielen Züchtern.

Von Thomas Skiba 06.11.2017, 04:00

Schartau l „Es ist Tradition, es ist Leidenschaft“, so Wolfgang Burges aus Reesdorf. Zusammen mit dem Rassegeflügelzuchtverein Reesdorf hatte auch in diesem Jahr der Kleintierzuchtverein Schartau und Umgebung eine Rassegeflügel- und Kaninchenausstellung veranstaltet.

Schartauer und Reesdorfer Kleintierzüchter präsentierten 93 Gänse, Enten, Hühner, Zwerghühner und Tauben. Auch Kaninchen in allen Größen und Farben erfreuten Züchteraugen und Kinderherzen. „Die Ausstellung soll den Besuchern mit ihrer Rassen- und Farbenvielfalt einen Einblick in unser interessantes Hobby, die Rassegeflügelzucht, geben“, machte Vereinsvorsitzender Manuela Fedrowitz in ihrem Grußwort deutlich.

Und dem wurde die Schau unter dem Motto „Klein, aber fein“ durchaus gerecht. Auch die 15. Auflage hat ihren Anteil, dass die über Generationen erzüchteten Rassen und Farbenschläge erhalten bleiben. Und das trotz widrigster Bedingungen wie dem unbeständigen Wetter 2017 und den Auflagen bei Ausbruch der Vogelgrippe.

Auf dem Vierseitenhof der Familie Gerstel wurde ein Stall zum Ausstellungsgelände umfunktioniert. In den ehemaligen Ställen und Scheunen feierte die frühere Nutzung fröhliche Urstände. Tannenzweige schmückten, wechselnd mit Kürbissen, liebevoll und jahreszeitlich abgestimmt, die Gänge und Käfige der Tierschau.

Günter Gerstel: „Ich möchte etwas für unser Dorf tun. Und da ist es schön, wenn in meine stillgelegten Stallungen ab und zu Leben einzieht. „Der gebürtige Parchauer fand in Schartau seine große Liebe und so seine Frau. „Meine Oma war nicht ganz unschuldig“, gesteht Brigitta Gerstel, „sie war selbst geborene Parchauerin. Ganz klar, dass sie sich für meinen Günter einsetzte. „Jetzt haben die zwei ihre goldene Hochzeit vor Augen – und am Wochenende einen Hof voller Leben. Für die Gäste war die Ausstellung auch ein kleines Lexikon über eine wenig beachtete Sparte unserer Kulturlandschaft.

An den Käfigen waren Erläuterungen wie Herkunft, Größe oder Gewicht zu erfahren, auch, wie viele Eier der Koch übers Jahr verbraten kann, wenn er sich zum Beispiel ein paar Hühner der Rasse Amrock hält. Auch seltene Rassen, ganz auf die Anforderung des jeweiligen Landstrichs gezüchtet, fand man in Schartau. So die ungarische Riesentaube. Hier ging es den Züchtern, anders als bei der Reisetaube, umgangssprachlich Brieftaube, um eine hohe Fleischausbeute.

Ein weiterer Anziehungspunkt: die Rex Kaninchen von Wolfgang Burges. „Pflege, ein sauberer Stall, Vererbung und nochmals Pflege, das ist das Geheimnis des samtenen Fells“, so der Reesdorfer, „eigentlich wollte ich Angorakaninchen züchten, doch die muss man sogar regelmäßig kämmen. Da macht die Zeit einfach nicht mit.“

Neben der Deutschen Pute, die schon um 1550 von Amerika nach Europa eingeführt wurde, war beispielsweise auch die weiße Böhmische Gans von Christoph Rüst zu bewundern. Rüst hatte auch eine Glucke mit ihren drei Tage alten Küken mitgebracht. Ein Blickfang für jeden Besucher.

Unterm Strich präsentierte der Schartauer Verein wieder eine gelungene Veranstaltung, und die Besucher dürfen auf weitere Ausstellungen hoffen. „Wir freuen uns immer auf interessierte Gäste, und wer das Hobby der Kleintierzucht für sich entdeckt hat, kann gern Mitglied in unserem Verein werden und sich auch sonst beraten lassen. In der Gemeinschaft geht vieles besser“, betonte die Vereinsvorsitzende Manuela Fedrowitz.