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Bank-Bilanz Volksbank baut Filialnetz aus

Die Volksbank Jerichower Land schaut auch als kleines Kreditinstitut optimistisch in die Zukunft. In Gerwisch entsteht eine neue Filiale.

Von Mario Kraus 22.02.2021, 00:01

Burg/Genthin l Ruhe bewahren, gemeinsam mit den Kunden arbeiten und zukunftsfähige Lösungen finden – diese Strategie habe sich für die Volksbank Jerichower Land auch im corona-bedingten Jahr 2020 ausgezahlt. Darauf verweisen die Vorstände Martin Trahe, Stefan Hildebrand und Prokuristin Nordica Kühne. Trotz eines schwankenden wirtschaftlichen Umfeldes ist die Bilanzsumme um 13 Prozent auf rund 388 Millionen Euro gestiegen, auch die Kreditausleihen schnellten deutlich nach oben und haben ein Volumen von 398 Millionen Euro erreicht. „Auch in dieser Position verzeichnen wir ein Plus von mehr als 12 Prozent“, so Trahe. Damit habe sich die Volksbank nach Einschätzung des Vorstandes wiederum auf dem Markt behauptet, wobei sich vor allem die unmittelbare Kundennähe auszahle. Denn auch in unsicheren Zeiten wünschten die Menschen ganz individuelle Beratungen, die keine Bank in dieser persönlichen Form in der Anonymität des Internets übernehmen könne. Aus diesem Grund soll das Filialnetz im Gegensatz zum Trend international agierender Banken nicht ausgedünnt, sondern ausgebaut werden. So ist in Gerwisch an der Bundesstraße 1 der Aufbau einer Geschäftsstelle (ehemals US-Shop) vorgesehen. Die entsprechenden Mitarbeiter würden in Kooperation mit der Biederitzer Filiale zwei- bis dreimal in der Woche als Ansprechpartner in allen Fragen rund ums Geld zur Verfügung stehen. Damit verfüge dann auch der westliche Teil des Landkreises, der als Speckgürtel Magdeburgs zudem einen Einwohnerzuwachs verzeichnet, über ein gut strukturiertes Filialnetz, sagt Hildebrand.

Die begonnenen Investitionen sollen auch in der Filiale Genthin fortgesetzt werden. Nachdem erst kürzlich neue Geldautomaten installiert wurden, geht es nun um eine Erweiterung beziehungsweise Umbau des Kundenbereiches im Erdgeschoss, während das obere Stockwerk nach Möglichkeit vermietet werden soll. Mit diesen Arbeiten wolle die Volksbank die Präsenz vor Ort weiter stärken – wobei das Onlinegeschäft, das bei gewerblichen wie auch privaten Kunden an Fahrt gewinnt, als wesentliches Standbein professionell intensiviert werde, versichert Nordica Kühne. „Hier sind wir auf einem guten Weg und gehen mit der Zeit.“ Gleichzeitig verlangten auch immer mehr Kunden vor allem in der aktuellen Niedrigzinsphase, die nach Einschätzung des Volksbank-Vorstandes noch eine längere Zeit anhalten werde, konkrete Beratungen zu Geldanlagen, die noch Gewinn bringen. Schon deshalb, weil das Kundenwertvolumen um rund neun Prozent auf nunmehr 881 Millionen Euro angestiegen ist. Mit anderen Worten: Eine hohe Summe auf dem Girokonto bringt auch langfristig keinen finanziellen Vorteil. „Aus diesem Grund sehen wir in dieser Beziehung noch einen hohen Beratungsbedarf, um unterschiedlichste Möglichkeiten von Anlagen aufzuzeigen“, so Trahe. Das hohe Anlagevolumen ist indessen keine regionale Besonderheit. Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) haben die privaten Haushalte in Deutschland im vergangenen Jahr ihr Geldvermögen um 4,7 Prozent oder 220 Milliarden auf 4,88 Billionen Euro gesteigert. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Studie der Volkswirte der Fondsgesellschaft Allianz Global Investors (AGI).

Auch den Ausbau spezialisierter Beratungen will die Volksbank weiter intensivieren. Auch deshalb, weil traditionell viele Kunden viele Kunden aus dem handwerklichen und landwirtschaftlichen Sektor kommen. Der Fokus soll jetzt Gesundheitsbereich gelegt werden.

Die Genossenschaftsbank beschäftigt 86 Mitarbeiter und zählt rund 5500 Mitglieder. Zwischen Jerichow und Loburg existieren neun Filialen und ein Selbstbedienungsbereich in Schlagenthin, der laut Hildebrand „sehr gut angenommen wird“.