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Barrierefrei wohnen Mit dem Aufzug bis zur Eingangstür

Barrierearme Wohnungen sind gefragt. Die Burger Wohnungsbaugenossenschaft saniert daher einen Plattenbau für 3,5 Millionen Euro.

Von Mario Kraus 30.06.2020, 06:00

Burg l Die Aufgänge 44 bis 46 in der Martin-Luther-Straße sind eingerüstet, drinnen im einstigen Plattenbau aus DDR-Zeiten sind die Entkernungsarbeiten weit fortgeschritten und an der Südseite die Ausbuchtungen der künftigen Balkone zu sehen. Das Gebäude erlebt derzeit eine Wandlung – vom Charme eines typischen Neubaus zu einem modernen und anspruchsvollen Wohngebäude. Rund 3,5 Millionen Euro nimmt die Burger Wohnungsbaugenossenschaft (BWG) als größter Vermieter der Stadt für diese Investition in die Hand und bindet damit 18 Gewerke aus der Region und Sachsen-Anhalt. So entstehen insgesamt 15 Drei-Raum-Wohnungen mit einer Fläche von jeweils 61 Quadratmetern und 15 Zwei-Raum-Wohnungen mit 56 Quadratmetern, erläutern die beiden Vorstände Diethelm Harp und Heino Näth.

Damit ziele die BWG genau auf die Wünsche der älteren Menschen ab. „Wir verzeichnen eine große Nachfrage nach barrierearmen und höherwertigen Wohnungen. Als Genossenschaft passen wir uns deshalb der demografischen Entwicklung an und sind damit in der richtigen Spur“, ist Harp überzeugt. Immerhin sei ein großer Teil der Wohnungen bereits reserviert. Auch deshalb, weil sie über einen entsprechenden Komfort verfügen. Nicht nur wegen der erwähnten Balkone, alle Wohnungen werden direkt über einen Aufzug zu erreichen sein und mit Fußbodenheizung ausgestattet. „Auch die Bäder sind beispielsweise mit ihrem niedrigen Duscheinstieg ideal für Senioren“, sagt Näth, bei dem alle baulichen Fäden zusammenlaufen. Zudem bieten leistungsfähige Glasfaserkabel die Möglichkeit fürs schnelle Internet und diverse Multimediaangebote.

Ein großer Pluspunkt für den Wohnblock sei zudem die günstige und vor allem zentrumsnahe Lage, so Harp. „Es sind nur ein paar Minuten bis zur Innenstadt, zum Goethepark, Einkaufsmarkt oder auch zum Ärztehaus in der Bahnhofstraße. Alle wichtigen Einrichtungen befinden sich in der Nähe und sind schnell erreichbar.“

Bis zum ersten Quartal kommenden Jahres sollen die Arbeiten beendet sein, dann werden die ersten Mitglieder der Genossenschaft ihre neuen vier Wände einrichten und sich einleben. Auch die fünf Mietparteien, die für den Umbau ausgezogen sind, hätten die Option, wieder in die Lutherstraße zurückkehren zu können, dankbar angenommen. „Wir haben für unsere Mieter einvernehmliche und individuelle Lösungen gefunden“, sagt Näth. „Wir freuen uns schon heute, die ersten Schlüssel übergeben zu können.“

Bis dahin wird sich das Gesicht dieses Wohngebietes weiter verändern. Denn die BWG blickt über die Investition an der Luther-Straße hinaus und bereitet derzeit an der Gartenstraße den Neubau eines Wohnkomplexes für 39 barrierearme Zwei- bis Vier-Raum-Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten vor und will dabei ähnlich wie in Burg-Nord die Mieter bei der Stromgewinnung beteiligen. Der Spatenstich ist noch in diesem Jahr geplant. Das Bauprojekt ist auch in den städtischen Fachausschüssen auf Zustimmung gestoßen. „Auf diese Weise wird nicht nur der Bedarf an zeitgemäßen Wohnungen weiter gedeckt, sondern auch dieses Gebiet deutlich aufgewertet und moderner“, freut sich der Vorsitzende des Bauausschusses, Clemens Engel (CDU).

Und damit nicht genug: Der Stadtrat hat auf seiner jüngsten Sitzung erste Weichen für die Erweiterung des benachbarten Edeka-Marktes gestellt. Nach Angaben der Inhaber würde die Verkaufsfläche von derzeit 1300 Quadratmetern längst nicht ausreichen. Auch der Parkplatz soll größer werden.