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Betrug Die Schwiegertochter-Nummer

In Genthin haben Betrüger mit dreister Masche ein Ehepaar um 20.000 Euro betrogen.

Von Andreas Mangiras 20.04.2017, 19:35

Genthin l Um 20.000 Euro ist ein letztlich leichtgläubiges Ehepaar aus Genthin erleichtert worden. Wie die Polizei am Donnerstagabend mitteilte, wurde das Paar Opfer einer Variante des sogenannten Enkeltricks. Die Masche lief mit der Schwiegertochter-Nummer.

Die Eheleute hatten  am 13. April einen Anruf aus Berlin bekommen. Am anderen Ende der Leitung meldete sich ihre  angebliche Schwiegertochter. Die Anruferin konnte  mit verschiedenen persönlichen Informationen über die Familie aufwarten, so dass die später Geschädigten annahmen, dass es sich bei der Person tatsächlich um die Schwiegertochter handelte.

Die Frau gab im Gespräch an, sich in Magdeburg eine Wohnung kaufen zu wollen. Die Anruferin hätte in der vergangenen Woche bereits 30.000 Euro bezahlen sollen. Die angebliche Schwiegertochter bat nun die Genthiner Familie um Hilfe.

All dies musste so vertrauenserweckend rübergekommen sein, dass das Genthiner Paar 20.000 Euro zusagte und die Geldsumme von einer Bankfiliale in Magdeburg organisierte.

Während der ganzen Zeit hielt die vermeintliche Schwiegertochter immer wieder telefonischen Kontakt mit der Familie.

In einem letzten Telefonat informierte die Frau ihre weiterhin ahnungslosen Opfer, dass ein Kurier das Geld in Empfang nehmen würde. Der Mann, der als Herr Müller angekündigt war, kam denn auch nach Genthin und holte das Geld ab.

„Herr Müller“ wurde nach Polizeiangaben als ein augenscheinlich südländischer Typ, stabil gebaut mit schwarzem Haar beschrieben, teilte Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch mit. Weiteres sei zur Personenbeschreibung zurzeit nicht bekannt.

Es sei vereinbart gewesen, dass die angebliche Schwiegertochter das geborgte Geld bis zum 19. April 2017 zurückzahlt. Am Mittwochabend kontaktierte das Genthiner Ehepaar ihre Schwiegertochter. Da wurde den Genthinern bewusst, dass sie leider recht leichtgläubig Opfer eines dreisten Betrugs geworden waren.

Unklar ist, wie die Betrügerin an wohl glaubwürdige Informationen über die Familie gelangte und sich so das Vertrauen ihrer Opfer erschleichen konnte.