Wahlen Biederitz: Das IBK soll zurück an die Spitze
Die Innenministerin Tamara Zieschang verspricht bei dem Gesprächsabend in Biederitz Investitionen in die Feuerwehrschule und spricht über die innere Sicherheit.

Biederitz - Mit einer Aufstockung des Lehrpersonals und Investitionen in die Liegenschaft soll das Institut für Brand- und Katastrophenschutz in Heyrothsberge (IBK) in den nächsten Jahren wieder deutlich an Qualität gewinnen.
Das kündigte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) während eines Gesprächsabends zu den Themen Innere Sicherheit und Feuerwehr in Biederitz an, zu dem die beiden CDU-Bürgermeisterkandidaten Ina Möbius (Biederitz) und Frank Winter (Möser) eingeladen hatten. Die Veranstaltung war gut besucht und bot jedem Teilnehmer die Chance, seine Fragen zu stellen.
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Für dieses Jahr seien am IBK fünf neue Stellen genehmigt – aber noch nicht alle besetzt – und für das nächste Jahr weitere elf Stellen, um das Lehrgangsangebot auszubauen.
Parallel werde nach Wegen gesucht, das IBK als Arbeitgeber attraktiver zu machen, um den bislang häufigen Abwanderungen zu Berufsfeuerwehren vorzubeugen. Es werde beispielsweise ein Einsatzdienst konzipiert, um frühere Ruhestände zu ermöglichen. „Aber für das Beamtenrecht sind wir nicht allein zuständig.“
Mangel an Lehrgängen für Nachwuchskräfte
Guido Steffen, stellvertretender Gemeindewehrleiter in Möser, mahnte dringend mehr Ausbildungsangebote an. „Uns fehlt der Nachwuchs, der jetzt lernen muss.“ Jetzt werden die Lehrgänge benötigt, damit die jungen Leute die Verantwortung übernehmen können, wenn die erfahrenen Kräfte ausscheiden.
Der Rückstau aus Corona-Zeiten und der Generationenumbruch in vielen Feuerwehren erschwerten die Situation zusätzlich, so die Innenministerin. Der Sonderlösung für einen Zeitraum X, wie sie Guido Steffen vorgeschlagen hatte, erteilte sie eine Absage.
Die neuen Lehrkräfte wollten Verlässlichkeit. Mit der Lichtung des Fördergeld-Dschungels und dem Vorantreiben der Digitalisierung, damit Dokumente gleich online eingereicht werden können und zwischendurch nicht ausgedruckt werden müssen, formulierte Guido Steffen zwei weitere wichtige Anliegen. Werden Antragstellungen innerhalb von 14 Tagen gefordert, stelle das die Feuerwehren vor erhebliche Schwierigkeiten.
Dass es sich bei kurzfristigen Antragstellungen durchaus um einen Glücksfall handeln kann, argumentierte Tamara Zieschang an dieser Stelle. Sei Geld vorhanden, das anderswo sonst verfallen würde, dann könne ihr Ministerium davon ausgehen, dass den Feuerwehren die kurzfristige Antragsstellung gelinge und das Geld damit sinnvoll verwendet werde.
Kein zusätzliches Geld für Wehren an Autobahnen
Geld, das in die Ausstattung der Feuerwehr fließen muss, weil diese aufgrund der Nähe zur A2 besonders gefordert sei, fehle der Gemeinde Möser an anderer Stelle, wies Hermann Lünsmann (CDU), Vorsitzender des Gemeinderates Möser, hin.
Den Wunsch nach einer gesonderten finanziellen Förderung kam Tamara Zieschang nicht nach. Jede Feuerwehr habe ihre Herausforderungen, ob sie nahe einer Autobahn, Bahnstrecke, im Harz oder unweit chemischer Industrie gelegen sei.
Frank Winter bekräftigte das Argument seines Ratskollegen. Schließlich handele es sich um eine Bundesautobahn. Könne sich da der Bund nicht stärker finanziell beteiligen? Auch hier signalisierte die Ministerin, dass es keine Änderungen an der jahrzehntelangen Arbeitsteilung geben soll.
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In den Abend eingeführt hatte sie mit dem Thema Polizei. Seit vorigem Jahr und noch stärker in den nächsten Jahren werde sich der „personelle Aufwuchs“ bei Polizeivollzugsbeamten auch in der Fläche bemerkbar machen. Die Talsohle von 5800 Beamten habe Sachsen-Anhalt angesichts von aktuell rund 6400 Beamten hinter sich gelassen. Anfangs seien neben einer Hundertschaft für Halle/Saale neue Kollegen für die Bekämpfung der Cyberkriminalität eingesetzt worden.
Noch gewinne man aber den Eindruck, wurde die Innenministerin konfrontiert, dass die Regionalbereichsbeamten, statt vor Ort in ihren Gemeinden präsent zu sein, viel zu oft anderswo aushelfen müssten.