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Breitbandausbau Schnelles Internet lahmt im Jerichower Land

Bis Ende 2018 sollte mindestens die Hälfte der Bewohner im Jerichower Land schnelles Internet haben. Nun müssen sie länger warten.

Von Juliane Just 18.02.2018, 02:00

Burg l Das schnelle Internet für das Jerichower Land kommt, auch wenn die Akteure ihre Schritte verlangsamen mussten. Ursprünglich sollten mehrere Regionen bis Ende 2018 schnelles Internet haben, nun müssen die Internetnutzer voraussichtlich sechs Monate länger warten. Grund dafür sind die Fördermittel, deren Bewilligung mehr Zeit in Anspruch nahm als gedacht. Für 13.223 Haushalte und 1635 Unternehmen heißt es damit warten.

Insgesamt zehn Millionen Euro fließen in den Breitbandausbau. Dieses Geld ist zu 100 Prozent durch das Land Sachsen-Anhalt sowie den Bund gefördert. Diese millionenschweren Fördermittel sind laut Claudia Hopf-Koßmann, Pressesprecherin des Landkreises, nicht in Gefahr und werden den Landkreis auch nicht zusätzlich finanziell belasten.

Doch wie kommt es zu den Verzögerungen? Anfangs ging der Landkreis mit großen Schritten voran. Der Kreistag entschied sich bereits vor drei für den Breitbandausbau, die politische Entscheidung fiel ein Jahr später, Fördermittel konnten beantragt werden. Der Landkreis wurde eine der Pilotregionen, im März 2017 kamen die Zusagen für die millionenschwere Förderung. Doch in dem Fördermittelverfahren rund um den Breitbandausbau, dass es in diesem Ausmaß bisher nie gab, tauchten Lücken auf, die das Verfahren entschleunigten. So wurden in dem komplizierten Prozess auch Förderbedingungen angepasst, sodass die Landkreise nachjustieren mussten.

„Auch wenn wir unsere Schritte verlangsamen musste, sind wir vielen Landkreisen in Bezug auf den Breitbandausbau immer noch einen Schritt voraus“, sagt Landrat Steffen Burchhardt (SPD). „Selbst die Vorreiter werden nicht bis Ende 2018 fertig“. Das Land Sachsen-Anhalt hat diesen Zeitraum als Ziel gesetzt, um überall flächendeckendes Internet mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von mindesten 50 Megabit pro Sekunde zu installieren. Laut Burchhardt müsse man realistisch bleiben: „Dieses Ziel wurde verfehlt.“

Neues Ziel: Breitbandausbau in den geförderten Regionen des Jerichower Landes bis Mitte 2019. Die Detailplanung mit den entsprechenden Firmen soll laut Claudia Hopf-Koßmann in den kommenden Tagen erfolgen. Während die Telekom die schnelle Internetzugänge in den Einheitsgemeinden Möser, Jerichow und Genthin verlegen wird, ist die MDSSL zuständig für den Breitbandausbau in den Gemeinden Möckern, Gommern, Elbe-Parey und Biederitz.

In diesen Gemeinden erfolgt ein sogenannter Mischausbau, eine Kombination aus Glasfaserkabeln und einer Aufrüstung der vorhandenen Kupferkabel. Die sogenannte letzte Meile, also die Verlegung der Glasfaserkabel bis ins Haus, wird in einem zweiten Bauabschnitt erfolgen.

Der Spatenstich für den Breitbandausbau ist laut Landkreis für Anfang Mai geplant. In welcher Ortschaft der Ausbau beginnt, soll demnächst bekannt gegeben werden. „Der Zeitplan ist eng getaktet, aber ich vertraue auf die Zusagen der Firmen“, sagt Steffen Burchhardt. Denn nun sei es an der Zeit, die letzten Schritte zum Breitbandausbau zu gehen.