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Bundeswehr Oberstleutnant Labsch - übernehmen Sie!

Das Burger Logistikbataillon hat einen neuen Kommandeur. Michael Labsch übernimmt von Karl-Wilhelm Wenz.

Von Falk Heidel 07.06.2016, 22:16

Burg/Berlin l Sie sind jung, haben Familien mit kleinen Kindern und bei der Bundeswehr bis zum Oberstleutnant Karriere gemacht. Doch eines hat Karl Wilhelm Wenz seinem Nachfolger voraus: Er weiß, wie sich eine Kommandeursstelle anfühlt.

Der Schreibtisch von Karl Wilhelm Wenz steht künftig im Kommando Heer in Strausberg. Im Rahmen eines feierlichen Übergabeappells verabschiedete er sich von seinen Untergebenen in der Burger Clausewitz-Kaserne. Ins Mikrofon sagte Wenz mit Blick auf seinen Abschied: „Das ist kein schöner Tag für mich.“

Er gehört in die Kategorie strenger Vorgesetzter mit menschlichen Zügen: „Wenz war nicht unbeliebt“, heißt es aus seinem Umfeld.

Jeweils nach etwa zwei Jahren wechseln bei der Bundeswehr die Bataillonskommandeure, so auch beim Logistikbataillon 171 in Burg. Das soll sich jetzt ändern, Labsch soll drei Jahre im Jerichower Land bleiben. Zuletzt war er im Bundesverteidigungsministerium in Berlin eingesetzt. Er war dort Referatsleiter Politik. Seine Karriere begann 1994 als Offiziersanwärter einer Kompanie in Diez an der Lahn (Rheinland-Pfalz). Labsch übernimmt von Wenz nicht nur das Bataillons-Kommando, sondern auch die Funktion des Standortältesten an der Burger Clausewitz-Kaserne.

Oberst Nikolaus Bretz übergab dem neuen Kommandeur die Truppenfahne: „Das Kommando über ein Bataillon ist der Höhepunkt in der Karriere eines Offiziers.“ Bretz ist Oberst im Generalstab.

Das in Burg beheimatete Logistikbataillon 171 „Sachsen-Anhalt“ ist seit 2013 dem Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt unterstellt. Es gehört zu den mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis.

Nicht mit einem Militärfahrzeug, sondern witzigerweise mit einem Traktor erlebte Wenz seinen Abgang aus Burg. Mit Schutzweste wurde er vom Appellplatz gefahren: Eine Anspielung auf sein Privatleben, weil er an den Wochenenden im landwirtschaftlichen Betrieb seiner Schwiegereltern an der Alster sehr häufig mit anpackt.