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Bundeswehr Vier Monate Afghanistan

150 Soldaten des Burger Logistikbataillons wurden für den Einsatz in Afghanistan verabschiedet. Die Rückkehr ist für November angepeilt.

Von Mario Kraus 05.06.2020, 01:01

Burg l Corona macht auch um die Bundeswehr keinen Bogen. So ist auch der gestrige Verabschiedungsappell ein anderer als gewohnt üblich – zeitlich kürzer, ohne große Reden und mit Mindestabstand. Dennoch wurde den 150 Soldaten des Logistikbataillons 171 für den kommenden viermonatigen Einsatz in Afghanistan jede Menge Mut gemacht. Die Stationierung dort ist Teil der NATO-Mission Resolute Support.

Allen voran zollte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) den Männern und Frauen in Uniform seinen Respekt. Er bezeichnete die Auslands-einsätze als „eine besondere Form des Dienstes in der Bundeswehr. Hier dienen die Soldaten nicht nur unserem Land, sondern einer internationalen Wertegemeinschaft, die sich für Frieden und Sicherheit einsetzt und für Rahmenbedingungen, in denen ein Leben in Würde möglich ist. Auslands- einsätze sollen auch dazu beitragen, dass die Menschen in den betroffenen Ländern ihre Zukunft in der Heimat gestalten können.“ Es sei Teil deutscher Staatsraison, dass die Bundeswehr nur dann im Ausland eingesetzt werde, wenn dies nicht nur die Bundesregierung, sondern auch der Bundestag so entschieden hat. Die Bundeswehr werde deshalb auch als „Parlamentsarmee“ bezeichnet. Der Bundestagsbeschluss verleihe den Einsätzen die in einer repräsentativen Demokratie höchstmögliche Form der Legitimation, hob der Regierungschef hervor. Haseloff verwies in diesem Zusammenhang auch auf die schwierige Sicherheitslage am Hindukusch. „Das ist kein einfacher Dienst.“

Das betonte auch Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD). „Ich habe schon viele Verabschiedungsappelle mitgemacht und hoffe sehr, dass alle Soldaten wieder gesund und munter nach Burg zurückkommen.“

Die Burger Soldaten werden in unterschiedlicher Personalstärke nach Afghanistan verlegt. Zuvor müssen sie sich wegen der Corona-Pandemie einer zweiwöchigen Quarantäne unterziehen, bevor sie dann in Köln-Wahn oder Hannover in den Flieger steigen, teilte Thomas Poloczek vom Landeskommando Sachsen-Anhalt mit.

Die Bundeswehr beteiligt sich seit 2002 an Einsätzen in Afghanistan. Teil der internationalen Schutztruppe sind derzeit etwa 40 Staaten. Das Land ist noch immer vom Krieg gebeutelt.