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Corona-Ausfall Stadtfest und Bootsrennen fallen aus

Das Gommeraner Stadtfest und das Schlauchbootrennen wurden abgesagt. Für Rock am Rathaus und Jurkenmarkt gibt es noch etwas Hoffnung.

Von Manuela Langner 13.05.2020, 06:00

Gommern l Jugendbühne und abends eine spektakuläre Party, den ganzen Tag über Unterhaltung für die ganze Familie: Statt Trubel wird die Gommeraner Innenstadt am Sonnabend, 13. Juni, wohl Ruhe erleben. Stadt und Stadtförderverein „Wir für Gommern“ haben das Stadtfest abgesagt.

Parallel dazu wird auch das Schlauchbootrennen am Kulk, das immer einen Tag nach dem Stadtfest ausge- tragen wird, nicht stattfinden. Auf beide Veranstaltungen muss wegen den Einschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie verzichtet werden.

„Wir sind sehr traurig, dass wir Stadtfest und Schlauchbootrennen absagen mussten“, sagte Gommerns Bürgermeister Jens Hünerbein. Die Entscheidungen seien gemeinsam mit dem Stadtförderverein sowie der Feuerwehr Gommern und SV Eintracht Gommern, den Partnern beim Schlauchbootrennen, getroffen worden. Es sei davon auszugehen, dass die Kontaktsperre nach dem 27. Mai verlängert werde oder dass für Veranstaltungen hygienische Auflagen erteilt werden, die schwer zu erfüllen wären. Und noch einen anderen Grund nannte der Stadtchef: Es könnte gut sein, dass nach der Pause an Veranstaltungen besonders viele Zuschauer angelockt werden. Käme man mit dem Andrang zurecht?

Gommern hoffe, dass Rock am Rathaus und Jurkenmarkt stattfinden können und sehe ansonsten dem nächsten Jahr entgegen, in dem hoffentlich alle Veranstaltungen wieder normal durchgeführt werden könnten. Die jetzigen Entscheidungen und Absagen seien im Sinne unserer Gesundheit, hob der Bürgermeister hervor. „Wir dürfen das Risiko nicht unterschätzen.“

Das Stadtfest zu verschieben, ist aus Sicht von Axel Struy, dem Vorsitzenden des verantwortlichen Arbeitskreises Kultur des Stadtfördervereins, keine Alternative. „Es fehlt jegliche Planungssicherheit für den September, eine späteres Datum kommt für uns wetterbedingt nicht in Frage. Eine nochmalige Vorbereitung des Stadtfestes in diesem Jahr mit einer hohen Ausfallwahrscheinlichkeit kann sich unser Verein nicht leisten. Auch sind viele Künstler, Händler usw. bereits für den September noch anderweitig gebunden und Abstriche am Programm passt nicht zu unserer Philosophie.“

2021 sollten sich alle Partyfans das Stadtfest am 19. Juni schon in den Kalender eintragen. Tänzchentee wird auftreten.

Seit gestern hat die Stadtinformation des Stadtfördervereins am Platz des Friedens wieder geöffnet. Bis Ende des Monats erstmal mit verkürzten Öffnungszeiten - montags, dienstags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr. Wenn Hotels und Pensionen wieder öffnen können, also Touristen in die Stadt kommen, dann arbeitet auch die Stadtinfo wieder regulär, kündigte Konrad Zahn, Vorsitzender des Stadtfördervereins, an. Im Moment sollen die Öffnungszeiten nur den Bedarf der Gommeraner abdecken.

Für den Stadtförderverein ist die derzeitige Situation alles andere als einfach. Die Mitarbeiter der Stadtinfo mussten in Kurzarbeit geschickt werden. Die Einnahmen, die der Verein aus den Veranstaltungen wie Stadtfest oder Rock am Rathaus hat, finanzieren die Stadtinformation mit. Auch die Einnahmen aus den Souvenir-Verkauf fehlten derzeit, obwohl sie nicht so hoch seien.

Mit der Absage des Stadtfestes waren nicht nur monatelange Vorbereitungen umsonst gewesen, die Rückabwicklung der Verträge bedeutete zusätzlichen Aufwand.

Ob Rock am Rathaus am 22. August und der Jurkenmarkt einen Tag später stattfinden können, hänge davon ab, wie sich die Infektionszahlen entwickeln, sagte Konrad Zahn. Die Vorbereitungen liefen weiter. Gommeranerinnen könnten sich weiterhin als neue Jurkenkönigin bewerben.

Ein gesundheitliches Risiko wolle man mit Rock am Rathaus und Jurkenmarkt aber auf keinem Fall eingehen. Gommern solle sich im Nachhinein nicht als „Hotspot“ herausstellen, als Ort, wo sich viele Leute mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Bei der Entscheidung, ob die Veranstaltungen stattfinden können oder nicht, werden darüber hinaus etwaige Hygienevorschriften eine wichtige Rolle spielen. Könnten die Maßgaben erfüllt werden oder wäre der Aufwand viel zu groß?

Bis Mitte, spätestens Ende Juni werde die Entscheidung fallen, informierte Axel Struy. „Hoffen wir auf einen Weihnachtsmarkt, damit unsere Bemühungen eines ganzen Jahres nicht umsonst waren und wir wenigstens eine Veranstaltung für die Einheitsgemeinde anbieten können.“

Die gleichen Argumente wie bei Rock am Rathaus/Jurkenmarkt treffen auf den Wirtschaftsball zu. Von der weiteren Entwicklung der Infektionszahlen und den Verordnungen des Landes, die darauf beruhen, wird es abhängen, ob die Veranstaltungen stattfinden können.

Der Arbeitskreis Tourismus hatte im April seine Beschilderungsaktion der Radwege ausfallen lassen müssen. „Das holen wir nach, sobald es möglich ist“, sagte Konrad Zahn.