Hochwasserschutz Deich bei Burg saniert: 120 Zentimeter mehr Sicherheit für das Dorf Schartau
Zehn Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser der Elbe wird im Jerichower Land der Hochwasserschutz immer noch verbessert. Ein Teilstück vom Deich bei Schartau ist nun saniert.

Schartau - Die Abnahme ist nun erfolgt, der Deich bei Schartau (Ortsteil von Burg) ist ein Stück sicherer geworden. Wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) informiert, ist die Sanierung des Abschnitts im Bereich des Elbufers im Jerichower Land von Kilometer 11,5 bis 12,5 offiziell abgeschlossen. Und zwar termingerecht.
Notwendig war das Vorhaben aufgrund des Hochwassers im Sommer 2013, das als Jahrhunderthochwasser gilt. Der Deich erreichte nicht die erforderliche Höhe, war nicht DIN-gerecht ausgebaut und verfügte über keine Unterhaltungsberme, so die Kurzfassung. Mit dem Abschluss der Sanierung werde durch das Herstellen eines DIN-gerechten Deichs der Hochwasserschutz für die Ortslagen Burg, Blumenthal, Schartau und Parchau verbessert, heißt es vom LHW.
Der nächster Deichabschnitt folgt in Kürze
Auf einer Länge von etwa 800 Meter wurde der bestehende Deich im Mittel um 120 Zentimeter erhöht. Damit werde – bezogen auf das aktuelle Bemessungshochwasser – ein Freibord von mindestens einem Meter erreicht. Zudem wurden die land- und wasserseitigen Böschungen abgeflacht und mit einer Neigung von 1:3 hergestellt.
Der Deich erhielt eine 7,5 hohe lange Stahlspundwand als Innendichtung, damit bei einer „möglichen späteren Ertüchtigung zu einem Polderdeich dieser Abschnitt nicht erneut baulich angepasst werden muss“. Ein Punkt, der von Bewohnern in Schartau kritisch gesehen wird. Sie hatten 2019 eine Bürgerinitiative gegründet. Aus ihrer Sicht würde bei einem erneuten Hochwasser kostbarer Boden geopfert werden. Kritik gibt es auch am Standort.
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Im Deichabschnitt ist die Deichkrone asphaltiert worden – sie kann von Fahrradfahrern genutzt werden. Landseitig wurde ein Deichverteidigungsweg auf der neu zu errichtenden Berme (ein begleitender Weg) als Betonspurbahn angelegt. Die Zahlen: Es wurden über 27.000 Kubikmeter Stützkörpermaterial als Deichbaumaterial, etwa 6.000 Quadratmeter Stahlspundwand, circa 2.800 Quadratmeter Asphaltweg und 1.890 Quadratmeter Betonspurweg verbaut. Gesamtkosten: 3,8 Millionen Euro.
Der Eingriff in die Natur wurde mit der Pflanzung von 30 Bäumen in Hochstammqualität und dem Ansäen von regionalem, gebietstypischem Saatgut auf etwa 3.000 Quadratmetern kompensiert.