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Deichbau Lostauer Reitplatz wird verlegt

Die Monate des Reitplatzes zwischen Lostau und Alt Lostau könnten gezählt sein.

Von Thomas Rauwald 29.02.2016, 21:11

Lostau l Die Mitglieder des Lostauer Reit- und Fahrvereins von Bredow, die Möseraner Gemeindeverwaltung und auch der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) sind an einer alle Beteiligten zufriedenstellenden Lösung interessiert. Schon im Vorfeld der Planungen möchte der LHW Konfliktpotenzial ausgeräumt haben, wie Ronald Günther, Leiter des zuständigen Flussbereiches Schönebeck, die Strategie verdeutlicht. Dann sei ein schnelleres Verfahren möglich. Konfliktpotenzial deutete sich an, als vor rund einem Jahr die bevorzugte Trassenführung der Öffentlichkeit in Lostau vorgestellt worden war. Anika Fehse blickt auf der kürzlich statt gefundenen Jahreshauptversammlung des Reit- und Fahrvereins zurück. „Wir waren geschockt, als wir sahen, dass der Deich quer durch unseren Reitplatz ging“. In einem Brief an den LHW wurde darum gebeten, an den Planungen beteiligt zu werden. Man wolle den Deichbau nicht verhindern, denn er nutze ja auch dem Verein, dessen Platz bei fast jedem Elbhochwasser geflutet wird. Aber man wolle angehört werden.

LHW, Gemeinde und Verein kamen ins Gespräch. Vor einigen Wochen hatte der Landesbetrieb Lösungsvarianten vorgelegt. Schon beim Blick auf die Karte war deutlich geworden, dass zum Beispiel ein Drehen des Platzes um 90 Grad nicht wirklich eine sinnvolle Lösung sein würde. Die vorhandenen Gebäude müssten dran glauben. Und auf der Fläche unmittelbar am Fuße des mächtigen Deichbauwerkes sei viel zu beengt. Außerdem würde der Reitplatz bei Deichverteidigungen immer wieder in Mitleidenschaft gezogen werden. Wie schwierig es sei, für die Instandsetzung wieder Fördergelder zu erhalten, habe die Flut 2013 gezeigt.

So richteten sich die Augen der Vereinsmitglieder auf der Jahreshauptversammlung schnell auf eine Karte, die die Fläche des Lostauer Sportparkes zeigte und auf der bereits grob die benötigten Areale fürs Reiten und Fahren eingezeichnet waren.

„Man wird es kaum glauben“, sagte die Vereinsvorsitzende Anika Fehse, „dass dort alles hin passt, was wir brauchen.“ Etwa 195 mal 195 Meter ist die Fläche groß, sagte die Vereins-Chefin. Der jetzige Platz misst etwa 60 mal 100 Meter. Die Gemeinde habe ihre volle Unterstützung bei eventuell weiterem Flächenerwerb oder bei Pachtverträgen zugesichert. Denkbar wäre eine Ausdehnung in die Rieselfelder zum Beispiel für das Fahrerlager. Die Gemeinde hatte auch versichert, sich für die Nutzung der Wege in diesem Landschaftsschutzgebiet zu pferdesportlichen Veranstaltungen einzusetzen.

Und das ist nicht unwichtig: Das Areal ist planerisch bereits für eine Nutzung als Sportfläche vorgesehen.

Der Abschied vom alten Platz mit dem schönen Blick auf die Elbe, auf dem schon die Eltern und teilweise die Ureltern geritten sind, würde nicht leicht fallen, hieß es unter den Reitern. Doch wenn ihnen das LHW ihre Wünsche erfüllt, dann wäre ein Umzug möglich.

Ein Trumpf wäre auch, dass der neue Platz – gebaut und bezahlt vom LHW – fertig sein würde, bevor die Deichbauarbeiten beginnen. Und man könne zudem die Duschen, Toiletten und anderen Räumlichkeiten der Sporthalle nutzen.