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Deichbau Termin Ende Oktober steht

Seit März läuft in Dornburg der Deichbau. Der erste Bauabschnitt wird Mitte August fertig, der zweite Bauabschnitt bis Ende Oktober.

Von Manuela Langner 25.07.2017, 01:01

Dornburg l Eigentlich ist der Deich entlang der Kreisstraße in Dornburg noch eine Baustelle, aber die Radtouristen schreckt das nicht ab. Sie rollen gerne über die brandneue, glatte Asphaltpiste. Für die Benutzung durch Fußgänger und Radfahrer (ohne Motorkraft) sind der Deichverteidigungsweg und Deichkontrollweg durchaus gedacht - außer bei Hochwasser natürlich - aber erst nach ihrer Fertigstellung. Bis 14. August soll es am ersten Bauabschnitt soweit sein, weil dann der Landkreis mit der Sanierung der Kreisstraße beginnt.

Am ersten, 600 Meter langen Bauabschnitt muss vor allem noch der Mutterboden verteilt werden, damit der Deich wieder Bewuchs bekommt. Im März war mit den Bauarbeiten begonnen worden, nachdem zuvor die Archäologen ihre Untersuchungen abgeschlossen hatten.

Wenn Bürger auf der Baustelle vorbeischauen, würden sie sich vor allem für die „Folie“ interessieren, die in den Deichkörper eingebaut wird. „Das ist der Stand der Technik“, erklärte Roland Günther, Leiter des Flussbereichs Schönebeck des LHW (Landesamt für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft).

Die „Folie“ ist eine Tondichtungsbahn für die Wasserseite des Deiches. Sie ist so dünn wie Auslegware, aber ihr Kern hat es in sich: Nämlich die gleiche Wirkung wie eine Tonschicht von einem Meter.

Sowohl im Flussbereich Schönebeck als auch in anderen Deichabschnitten sei die Tondichtungsbahn schon erfolgreich verbaut worden. „Wir machen hier keine Experimente.“

Insgesamt 20.000 Quadratmeter der Tondichtungsbahnen werden in Dornburg verbaut. Dazu kommen 32.500 Kubikmeter Sand und Kies, um die Deiche DIN-gerecht zu formen, setzte Projektleiter Steffen Kugust hinzu. Eingebaut wurde auch ein Wühltierschutz, um vor allem den Biber vom Deich fernzuhalten.

„Beide Deiche sind zwischen 75 Zentimeter und einem Meter höher als der ursprüngliche Deich“, informierte Roland Günther. Der Deich hält also einem Hochwasser wie 2013 plus einem Meter stand.

Noch in der Planungsphase befindet sich die Hochwasserschutzanlage für die Hauptstraße in Dornburg. Da nicht alle Einwohner mit der Lösung hinter ihren Häusern zufrieden gewesen waren, wurde nach neuen Möglichkeiten gesucht. Spruchreif sei im Moment noch nichts, sagte Roland Günther. Aber die neuen Planungen sollen der Stadt noch in diesem Jahr vorgestellt werden. Ohne Zustimmung der Stadt und der betroffenen Bürger würde das Projekt nicht realisiert werden. Anhand von Vermessungen liege ein Überschwemmungsszenario vor, wohin bei einem Hochwasser das Wasser exakt laufen würde. Das Geld, um den Hochwasserschutz für die Hauptstraße zu verwirklichen, steht zur Verfügung.

Der zweite Bauabschnitt zwischen Schloss und Neuer Krug soll bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Zwischen Mai und Mitte Juli hatten hier die Archäologen eine Dokumentation erstellt.

Der zweite Bauabschnitt erhält ebenfalls einen Deichkontroll- und einen Deichverteidigungsweg. Bei 180 Kilometern Deiche im Flussbereich müssten die Mitarbeiter in der Lage sein, die Deiche mit dem Auto abzufahren. Alles andere sei nicht zu schaffen, erklärte Roland Günther. Deichwachen werden erst ab Alarmstufe 3 eingesetzt.

Wo der Deich von der Verbindungsstraße zwischen Dornburg und Dannigkow unterbrochen ist, wird eine neue Deichscharte eingesetzt, die im Notfall durch eine mobile Hochwasserschutzwand geschlossen werden kann.

Um den zweiten Abschnitt beginnen zu können, musste das LHW erst einmal die Telefonleitung verlegen. Aber das ist für das Landesamt nichts Unbekanntes. Anderswo mussten aufgrund des Deichbaus schon Trassen für Gas-, Wasser- oder Elektroleitungen verändert werden. Die Flächenbereitstellung in Dornburg laufe gut, sagte Roland Günther. Da die Deiche höher und breiter werden, werde mehr Fläche benötigt. Die betroffenen Eigentümer werden entschädigt.