Nur wenige Einblicke möglich

Möckern l Initiator dieses bundesweiten Denkmal-Schautages ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Bei einem Blick auf deren offizielle Internet-Karte aller geöffneten Denkmäler fällt auf: in der gesamten Stadt Möckern macht nur ein Denkmal mit – die Loburger Burg. Doch das stimmt so nicht. Auch Kirchengemeinden schließen morgen ihre Kirchen auf und bieten teils sogar Programm.

Carolin Kolhoff, Referatsleiterin Tag des offenen Denkmals Deutsche Stiftung Denkmalschutz, weiß, dass es etliche Denkmalbesitzer und -nutzer gibt, die sich am Schautag beteiligen, ohne sich anzumelden. „Es ist eigentlich schade, denn wir könnten deren Bemühungen unterstützen und mit Werbematerial dienen“, sagt Kolhoff. Kosten entstehen den „Denkmalstüröffnern“ für die Anmeldung bei der Stiftung keine. „Jeder kann sich anmelden, der sein historisches Bauwerk zeigen möchte. Es gibt da auch erst mal keine Einschränkungen. Wir prüfen natürlich die Anmeldung, aber kommen nicht etwa zu den Denkmälern raus“, so Kolhoff.

Es muss nicht einmal wirklich ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude sein, sagt die Referatsleiterin. „Es sollte aber natürlich ein historisches Bauwerk sein, welches interessant ist und eine Geschichte zu erzählen hat.“

In der Stadt Möckern gibt es zahlreiche solcher interessanten Gebäude mit Geschichte. Doch die meisten sind morgen nicht geöffnet. Einen Grund dafür nennt Stadtbürgermeister Frank von Holly: „Das Interesse ist einfach nicht da.“ Dabei stützt er sich auf Erfahrungen aus der Vergangenheit: Als vor ein paar Jahren einmalig das Schloss Möckern, das Stadtrichterhaus sowie die Alte Pfarre am Tag des offenen Denkmals geöffnet waren, sei das Interesse doch „sehr überschaubar“ gewesen. „Wir haben das gemacht, damit die Leute die sonst verschlossenen Gebäude mal von innen sehen können. Aber wir werden als Stadt diesen Aufwand mit bezahlten Mitarbeitern nicht noch einmal betreiben. Wenn sich im Ort keiner findet, den es interessiert, das zu machen, dann findet es nicht statt.“

Inzwischen haben Stadtrichterhaus und Pfarre neue Besitzer gefunden. Kamilla Bühring, die die Alte Pfarre erworben hat und sie wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen möchte, würde nur zu gerne allen Interessierten das Haus zeigen und seine Geschichte erzählen. Doch noch ist sehr viel an dem Gebäude zu tun. Unklar wäre da zum Beispiel die Haftung. Was, wenn bei der Besichtigung ein Besucher stolpert und sich verletzt?

Aus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kommt dazu ein Hinweis: „Bei kommunalen Gebäuden greift für gewöhnlich der ‚kommunale Schadensausgleich‘ und Privatpersonen könnten eine ‚Ein-Tages-Versicherung‘ abschließen“, ermutigt Carolin Kolhoff.

Folgende Vereine und Gemeinden öffnen morgen ihre Denkmäler für die Besucher. Der Verein „Loburger Weg“ wird die Burg Loburg in der Zeit von 11 bis 17 Uhr für die Besucher öffnen, auch der Turmaufstieg wird ermöglicht. Eine Besonderheit ist eine Schaukaffeetafel von 20 Metern Länge. Die Vereinsleute bieten Kaffee und Kuchen und Erbsensuppe an.

Aus Anlass des Tags des offenen Denkmals ist auch die St.-Elisabeth-Kirche in Zeddenick am Sonntag in der Zeit von 10 bis 12 Uhr, sowie von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Dabei können die sanierte Decke sowie die seltenen Wandmalereien begutachtet werden.

Zum Tag des offenen Denkmals wird auch die Büdener Mauritiuskirche in der Zeit von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr geöffnet sein. Neben dem Anblick einer bis auf die Backsteinhülle leeren Dorfkirche sind auch die hier ausgestellten Gemälde des Zeddenicker Künstlers Alfons Scholz zu sehen.

In der Dalchauer St.-Anna-Kirche ist die Ausstellung mit Bildern und Holzskulpturen von Thomas Gatzky in der Zeit von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Nur wegen des Zusammenfallens von „Sachsen-Anhalt-Tag“ und „Tag des offenen Denkmals“ fällt der offene Telegraphentag in Ziegelsdorf am Sonntag aus, informiert der Verein der Optischen Telegrafie.