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Deutsche Bahn Lucas will Studium und Lehre

Bei der Deutschen Bahn in Königsborn machen 60 Jugendliche ihre Lehren zu Gleisbauern, Maschinenführern und Mecha-tronikern.

Von Falk Heidel 07.09.2016, 15:00

Königsborn/Burg l Lucas Sobiella hat einen Plan: „Irgendwann werde ich bei der Bahn als Führungskraft arbeiten.“ Die ersten Schritte auf diesen langen Weg ist der 18-Jährige gegangen. Seine Ausbildung zum Gleisbauer hat begonnen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit: Der junge Mann aus Hohendodeleben beginnt parallel ein duales Studium an der Magdeburger Fachhochschule. Klingt ehrgeizig. Ist es auch.

„Wir haben hier drei junge Leute, die genau diesen Weg gewählt haben“, erklärt Fiene Schölla. Sie ist die Ausbildungskoordinatorin am Standort. Die anderen Jugendlichen lernen die Berufe Gleisbauer, Baugeräteführer und Mechatroniker. Lucas Sobiella gehört zu den dualen Studenten des Studiengangs Bauingenieurwesen. Seine berufliche Karriere hat Lucas ganz genau durchgeplant. Nach dem Ende seiner Ausbildung wird er einen IHK-Abschluss als Gleisbauer in den Händen halten. In knapp fünf Jahren kommt der Bachelor-Abschluss als Ingenieur hinzu.

Fiene Schölla sagt: „Lucas folgt mit seiner Ausbildung einer Familientradition. Vater Sven arbeitet bei uns als Oberbauleiter.“

Unter den 60 Azubis sind in diesem Jahr drei junge Frauen in technischen Berufen. Schölla: „Das freut uns sehr.“ Deutsche Bahn ist allerdings nicht immer Deutsche Bahn. Die neuen Auszubildenden werden ihre drei- beziehungsweise dreieinhalb-jährige Ausbildung bei der DB Bahnbau Gruppe oder der DB Netz AG absolvieren. Fiene Schölla: „Die Auszubildenden werden das erste Lehrjahr zum großen Teil in Königsborn beziehungsweise in der Magdeburger Berufsschule verbringen. Danach werden sie bundesweit an verschiedenen Standorten zum Einsatz kommen.“

Bei der Willkommensveranstaltung am Montag in Königsborn hat sich die Bahn nicht lumpen lassen: Es gab Steaks vom Smoker, der aussieht wie eine Lokomotive. Und es gab Live-Musik der Band „Zeitlos“ aus der Börde. „Zudem gab es einige Infostände von Sozialpartnern der Bahn und viele Gelegenheiten für die jungen Menschen, sich kennenzulernen“, sagte Fiene Schölla. Donnerstag und Freitag hatten die Lehrlingen schon Bahnprojekte in Berlin und Leipzig besucht.

Trotz des Aufwands hatte die Bahn nicht alle Ausbildungsplätze besetzen können. Schölla: „Zehn Stellen für künftige Gleisbauer und auch Mechatroniker sind frei geblieben.“

Damit liegt die Bahn brachenweit im Bundestrend. Laut Statistischem Landesamt erlernen 27 000 junge Menschen einen Beruf. Das sind 4,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Beliebteste Berufe in unserem Bundesland sind Kraftfahrzeug-Mechatroniker, Verkäufer und Lagerlogistiker bei den Jungen, sowie Verkäuferin und Kauffrauen für Büromanagement beziehungsweise Einzelhandel. Überall wächst die Anzahl an freien Stellen. Nicht nur das Handwerk beklagt einen akuten Nachwuchsmangel.