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Diakonie 20 Jahre Beratung und Unterstützung

Seit 20 Jahren engagiert sich das Diakonische Werk im Jerichower Land. Der Geburtstag wurde mit einem Festwochenende gefeiert.

Von Steffen Reichel 22.08.2016, 01:01

Burg l Von klassischer Musik, dargeboten von Martha Kalvelage (Cello) und Antonius Gümbel (Klavier), und einem mitreißenden Vortrag des Buchautors und Zukunftsforschers Eric Händeler unter dem Titel „Die Geschichte der Zukunft - Warum der Wohlstand von Gesundheit und Sozialverhalten abhängen wird“ umrahmt war am Freitagabend die Festveranstaltung anlässlich des Jubiläums „20 Jahre Diakonisches Werk im Jerichower Land“. Sie fand im Saal des evangelischen Gemeindehauses statt und wurde von Superintendentin Ute Mertens moderiert. Der Geschäftsführende Vorstand Reinbern Erben hatte Mitarbeiter, Weggefährten und Partner aus dem öffentlichen Leben, der Kirche und weitere Unterstützer eingeladen. Darunter auch Landrat Steffen Burchhardt (SPD), der in seinem Grußwort die Frage stellte, woran man den Wert sozialer Arbeit misst, da wir es ja gewohnt seien, in wirtschaftlichen Kategorien zu denken, die materielle Wertschöpfung in den Mittelpunkt stellten und selbst bei sozialen Leistungen die dafür aufgewendeten Steuer- und Beitragsmittel in den Fokus stellten.

So könne man den Wert sozialer Arbeit für die Gesellschaft aber nicht messen, sagte Burchhardt weiter, der soziale Arbeit mit gesellschaftlichem Zusammenhalt, sozialer Gerechtigkeit, der Teilhabe des Einzelnen, dem würdevollen Umgang mit Alten sowie Schwachen verbindet. „Vor 20 Jahren hat das Diakonische Werk genau in diesem Sinne seine segensreiche Arbeit begonnen“, lobte Burchhardt. Zunächst habe man sich denen zugewendet, die „ganz unten“ waren: Wohnungslosen und Suchtkranken. Burchhardt weiter: „Meine Mitarbeiter berichteten mir, dass es bei der Gründung des Diakonischen Werkes 1996 einen Leitsatz gab, der bis heute nicht vergessen wurde, bis heute nachwirkt: Wer, wenn nicht wir, soll sich diesen Menschen annehmen?! Aus diesem Satz spricht das christliche Selbstverständnis, sich den Menschen zuzuwenden, die für andere ein unwerter Teil der Gesellschaft sind. Ich bin Ihnen zutiefst dankbar, dass Sie sich dieser Menschen annehmen.“ Der Mehrwert, der aus diesem Engagement für das Jerichower Land erwächst, sei unermesslich, so Burchhardt.

Diakonie-Chef Reinbern Erben erinnerte daran, dass es Mitte der 1990er Jahre in der Region an Beratung und tätiger Hilfe für Arme mangelte und Menschen aus den damals drei evangelischen Kirchenkreisen Burg, Genthin und Leitzkau, darunter federführend Folker von Reinersdorff, beschlossen, dem ein Angebot entgegen zu setzen. Guntram Winterstein leistete dann maßgebliche Aufbau- und Entwicklungsarbeit, und das Diakonische Werk wurde zum Partner für andere Anbieter sozialer Arbeit, zum Partner der Kommunen und des Landkreises sowie der Wirtschaft. Wintersteins Arbeit wurde dann von Martina von Witten fortgesetzt. Namentlich nannte Erben weiterhin Philipp Meiske, Annegret Anger, Britta Simon und Eckart Grundmann, die anfangs im Vorstand und später im Kuratorium Verantwortung trugen.

Reinbern Erben abschließend: „Vieles hat sich in 20 Jahren verändert, geblieben ist der Auftrag und die Motivation der Mitarbeiterschaft der Diakonie: Stark sein für andere.“

An die Festveranstaltung am Freitag schloss sich am Sonnabend ab 10 Uhr ein Straßenfest der Diakonie auf dem Burger Magdalenenplatz an. Es gab ein Bühnenprogramm, und Präsentationsstände stellen die Vielfalt diakonischer Angebote in der Region und von Partnern aus anderen Verbänden und Institutionen vor. Dabei waren unter anderem der Charity-Shop „Zweimalschön“ aus Magdeburg, die Borghardtstiftung Stendal, die Evangelische Grundschule Burg, das Corneliuswerk, die Rolandmühle, die Johanniter-Unfallhilfe, das Matthias-Claudius-Haus aus Oschersleben und die Johannisstiftung aus Bernburg.

Am Sonntag bildete ein Festgottesdienst den Abschluss der Feierlichkeiten anlässlich „20 Jahre Diakonisches Werk“. „Wer wenn nicht wir. Gott selbst gibt uns den Auftrag durch Jesus Christus, seinen Sohn“, so Superintendentin Ute Mertens, die drei neue Diakonie-Mitarbeiterinnen einsegnete.