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Digitale Aufrüstung In einem Jahr schnelleres Internet

Mit 345.000 Euro fördert das Land Sachsen-Anhalt den Breitbandausbau in der Stadt Burg.

Von Steffen Reichel 31.03.2017, 07:00

Burg l Den Fördermittelbescheid, das Geld kommt aus Mitteln des Europäischen Fonds für die regionale Entwicklung (EFRE), übergab Thomas Wünsch (SPD), Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, am Donnerstag an Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD). Dabei waren diejenigen, die das Projekt vorbereitet hatten und durchführen: von der Stadtverwaltung Andrea Gottschalk, vom Ministerium Theo Struhkamp und Sandra Beichert, Planerin Janet Schrader sowie Joachim Fricke und Roland Voigt von der Telekom.

Bei den 345.000 Euro handelt es sich um 90 Prozent der „Wirtschaftlichkeitslücke“ des Breitbandausbaus im Burger Stadtgebiet. Die Differenz von 39.000 Euro trägt die Stadt. Die Gesamtinvestitionskosten der Telekom belaufen sich auf 4,2 Millionen Euro.

In einer Studie war zunächst ermittelt worden, wo in der Stadt noch keine 30 Mbit/s möglich sind. Danach wurden das Erschließungsgebiet eingegrenzt und die Erschließung ausgeschrieben.

Noch 2017 will die Telekom einen Großteil der Erschließung stemmen, denn das Projekt soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein, rechtzeitig vor dem Start der Landesgartenschau 2018. Die Terminkette sieht vor, dass jetzt die Strukturplanung durch das Ausbauunternehmen erfolgt, was etwa drei Monate in Anspruch nehmen wird.

Von den eigentlichen Erschließungsarbeiten, die im Sommer beginnen sollen, werden die Burger nur wenig mitbekommen, denn nur Teilstrecken seien noch zu schachten und dies mehr im Außen- als im Innenbereich, hieß es. In vielen Bereichen kann die Telekom auf bereits vorhandene Leitungen zurückgreifen.

Vom Breitbandausbau sollen Privathaushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in der bisher noch unterversorgten Kernstadt Burg und im Ortsteil Madel profitieren: schnelles Internet mit mindestens 50 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit wird versprochen, in den Gewerbegebieten „An der Martin-Luther-Straße“ und „In der Alten Kaserne“ sogar 100 Mbit/s. Bürgermeister Rehbaum: „Mit dem Zuwendungsbescheid und der Vertragsunterzeichnung sind die Weichen gestellt, dass 8000 Haushalte und fast 1000 Unternehmen unserer Stadt vom Breitbandausbau profitieren können.“

Staatssekretär Wünsch ergänzte: „Die Basis der Digitalisierung ist der Ausbau der vorhandenen Infrastruktur. Schnelles Internet ist für die Menschen im Land inzwischen eine Voraussetzung, um am Welt- und Marktgeschehen teilhaben zu können.“ Der Anschluss an die globale Datenautobahn sei nicht nur im städtischen, sondern auch im ländlichen Raum von großer Bedeutung.

Parallel zur Kernstadt schafft die Telekom ohne Fördermittel die Voraussetzungen für schnelles Internet in den Ortschaften Ihleburg, Parchau, Schartau und Niegripp. Dort sollen Mitte nächsten Jahres sogar 100 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit zur Verfügung stehen. Außen vor beim superschnellen Internet bleiben zunächst Reesen und Detershagen, da dort Kupferkabel liegen.

Andrea Gottschalk verweist aber darauf, dass zwischen 2009 und 2013 die Voraussetzungen für eine digitale Grundversorgung in den Burger Ortsteilen bereits geschaffen wurden.

Digital separat ertüchtigt wird der Industrie- und Gewerbepark (IGP). Dort wird demnächst MDDSL mit der Erschließung beginnen, so dass der Industrie- und Gewerbepark bis Ende 2017 mit 100 Mbit/s versorgt ist. Dafür hatte zum Jahresende 2016 Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) einen Fördermittelbescheid über 285.000 Euro überbracht.

Ausgespart ist auch die Siedlung Ost, deren Bewohner bereits mit schnellem Internet versorgt sind.