Angriff auf den schwarzen Modder

Körbelitz l Kaum war am Montagmorgen der Bagger durchs Dorf getuckert, fanden sich am Teich die ersten schaulustigen Körbelitzer Bürger ein, um einen seltenen und lang ersehnten Vorgang in Augenschein zu nehmen: die Entschlammung des Teiches.

Das Wasser ist schon vor einigen Tagen abgelassen worden. Nun liegt sie frei, die schwarze Schicht, die der Baggerfahrer zunächst an die Böschung bugsiert, damit der wässrige Modder noch ein wenig austrocknen kann, ehe er auf der Fläche rund um den Teich ausgebracht wird.

Auch Helmut Koltermann und seine Frau sind gucken gekommen, kommen mit Oliver Uhlmann, dem Geschäftsführer des Unterhaltungsverbandes Ehle/Ihle ins Gespräch. Uhlmann wäre es lieber gewesen, die Arbeiten hätten bei Frost oder im Sommer bei Wärme und Trockenheit erledigt werden können. Einerseits hätte bei gefrorenem Boden der Bagger sicherere Arbeitsbedingungen. Und im Sommer würde die ausgebaggerte Masse schneller trocknen. Aber es werde auch bei diesem Wetter gehen. Uhlmann ist zuversichtlich, diese Renaturierungsmaßnahme in wenigen Tagen abgeschlossen zu haben.

In Körbelitz braucht niemand Angst zu haben, dass der unansehnliche Modder giftig ist. Untersuchungen haben ergeben, dass es sich um unbelastetes Material handelt. Und Oliver Uhlmann weiß, dass es sich sogar um wertvolles Material handelt, das auf Äckern gar als Dünger verwendet werden kann. Deshalb wird es auch nicht auf die Deponie gebracht.

Den wirklichen Nutzen der Entschlammung haben aber die Kameraden der Freiwilligen Ortsfeuerwehr. In Körbelitz ist Löschwasser ein rares Gut. Auf einen viel Wasser fassenden Teich sind sie unbedingt angewiesen.

Indes werden am Ufer von den Zaungästen Wetten darüber abgeschlossen, wie viele Fahrräder man finden wird.