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Eisbaden Bestes Badewetter bei 3,7 Grad

Das Eisbaden der Ihleröwer im Parchauer See ist zu einer festen Tradition geworden.

Von Katrin Wurm 19.12.2016, 05:00

Parchau l „Kalt?“, Bernd Klose schüttelt lachend den Kopf. „Wir haben ja heute Plusgrade“, meint er, als er pitschenass mit seinem blau-weiß gestreiften Badeanzug aus dem Parchauer See stapft. Stimmt: Es herrschen schließlich fünf Grad Lufttemperatur und 3,7 Grad Wassertemperatur. Für die Ihleröwer scheint das bestes Badewetter zu sein. Klose und 14 weitere Mutige haben keine Angst vor unterkühlten Temperaturen. Sie haben gestern den Parchauer See gestürmt und sich in die Fluten geschmissen. Seit 1984 gibt es dort das jährliche Eisbaden der Ihleröwer.

Eigentlich sind die Frauen und Männer Teil einer Laufgruppe. Aber in den kühlen Monaten gehört das wöchentliche Eisbaden zum Trainingsplan dazu. Es wird erst im See gebadet und dann drehen die Läufer ihre Runden. Und einmal im Jahr wird deshalb das traditionelle Eisbaden am Parchauer See veranstaltet – mit viel Tamtam, zahlreichen Zuschauern, Glühwein, Würstchen und flotter Musik aus der Konserve.

Unter den Eisbadern ist auch Henry Stielau, der jährlich das große Eisbadentreffen in Ferchland organisiert hat. Im Januar gab es davon die 30. Ausgabe. Nun ist Schluss: „Es ist organisatorisch eine riesige Aufgabe. Wir haben beschlossen, jetzt damit aufzuhören, um auch wieder mehr Zeit für die Familie zu haben. Es waren tolle 30 Jahre. Aber nun reicht es auch“, so Stielau. Gerüchte, dass die Ihleröwer das Ferchland-Eisbaden weiter organisieren, dementiert Ihleröwer-Chef Gerald Schmidt: „Wir bleiben bei unserem kleinen Eisbaden in Parchau.“

Übrigens: Das Wetter am Sonntag ist für die Ihleröwer fast frühlingshaft. „Wir hatten schon ganz andere Temperaturen. Es war manchmal schon so kalt und frostig, dass wir mit der Motorkettensäge eine mehrere Zentimeter dicke Eisschicht freischneiden mussten, um überhaupt in den See zu kommen“, erinnert sich der erfahrene Eisbader Gerald Schmidt an vergangene Jahre zurück.