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Erneuerbare Energien Burg will mit Klimaschutz Geld sparen

Für Burg wurde ein Zukunftskonzept zum Klimaschutz vorgestellt. Damit bleibt die Ihlestadt auf der Vorreiterrolle bei diesem Thema.

Von Mario Kraus 07.02.2018, 00:01

Burg l Auch Burg leistet seinen Beitrag zum globalen Klimawandel. Durch den Energieverbrauch der privaten Haushalte, der Wirtschaft und durch den Verkehr trägt die Stadt im Jahr 2015 mit rund 402.000 Tonnen Kohlendioxid dazu bei.

Das sind nur einige Zahlen, die Experten im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes der Kreisstadt ermittelt haben und die jetzt vorgestellt wurden. Den größten Anteil an diesen schädlichen Emissionen haben die Industriebetriebe, gefolgt vom Verkehr, während die privaten Haushalte die geringsten Klimaverschmutzer sind, sagt Udo Schmermer von der Firma Klima Kommunal.

Der Fachmann hat allerdings auch einen Lichtblick parat: Der Anteil aus erneuerbaren Energien ist in der Stadt und den Ortschaften 2015 auch von 2,7 auf 3 Prozent gestiegen. „Diese Entwicklung muss fortgesetzt werden, um dem Klimawandel zu begegnen“, sagt Schmermer. Er peilt nämlich ein Positiv-Szenario an: Um im Jahr 2050 das Emissionsziel von fünf Tonnen Kohlendioxid pro Einwohner und Jahr zu erreichen, müssten die Emissionen bereits ab 2020 auf 90 Prozent gegenüber 2015 reduziert werden.

Ob das möglich ist, bleibe ungewiss, aber das Ziel müsse angepeilt werden, so Schmermer, weil die Potenziale vorhanden seien: Vor allem in der Nutzung der Solarwärme für Gebäudeheizungen und Strom aus erneuerbaren Quellen für Mobilität und Industrie. Und das Photovoltaik-Potenzial der Dachflächen betrage in Burg 277.000 Megawattstunden – mehr als das Doppelte des gegenwärtigen Stromverbrauchs. Durch Geothermie, also Erdwärme, ließen sich rund 30 Prozent des Wärmebedarfs decken. „Darauf muss in Zukunft gesetzt werden“, appellierte Schmermer bei der Vorstellung des Konzeptes.

Genau diesen Weg wolle die Stadt einschlagen, versicherte Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD). „Wir wollen unseren Beitrag zum Klimaschutz nicht nur aus Verantwortung für diese Welt und die nachfolgenden Generationen leisten, sondern auch, weil wir als Stadt perspektivisch viel Geld sparen können.“

Aus diesem Grund ist das Klimaschutzprogramm mit etwa 50 Schwerpunkten und Empfehlungen versehen – vom professionellen Energiemanagement, Sanierungsplan für kommunale Gebäude, der Sanierung von Beleuchtungsanlagen, der Einstellung eines Klimaschutzmanagements oder Mieterstrommodelle. Bei Letzteren nehme Burg mit dem Projekt „SonnenBurg“ eine Vorreiterrolle mit in Deutschland ein. Diese Formen der Kooperation hätten Zukunft, weil sie sich für die Mieter im Geldbeutel auszahlten.

Hintergrund: Auf zehn Gebäuden der Wohnungsbaugenossenschaft Burg wurden Photovoltaik-Anlagen installiert. 230 Mietparteien können auf diese Weise mit Solarstrom versorgt werden – zu einem Festpreis über 20 Jahre.