1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Jetzt gibt es noch mehr Nüsse zu knacken

Ernte Jetzt gibt es noch mehr Nüsse zu knacken

1000 junge Walnussbäumchen wurdeb vor Kurzem in Loburg gepflanzt.

Von Stephen Zechendorf 31.10.2017, 06:00

Loburg l Im Jahr 2012 hatte der damals frischgebackene Besitzer des Barbyhauses in Loburg, Robert Dahl, angekündigt, das Verwalterhaus neben dem ehemaligen Familiensitz zu einem Walnuss-Café zu machen und rund um den Ort Walnussplantagen anlegen. Und mehr noch: Loburg sollte zur Hauptstadt des Walnuss-Anbaus werden. Üblicherweise werden Walnüsse im Süden der Republik angebaut. Die bislang größte Walnussplantage in Deutschland sei sechs Hektar groß, sagte Robert Dahl.

Diese Vorgabe wollte Robert Dahl damals verzehnfachen. Für sein Vorhaben hatte er bereits 60 Hektar Land in der Umgebung erworben, auf denen seine Walnussbäume stehen sollten. Ursprüngliche Idee: An jedem der vier Ortseingänge von Loburg sollten gut 15 Hektar solcher Walnussplantagen entstehen.

Inzwischen hat man sich von der Idee mit allen Ortseingängen verabschiedet, sagt Betriebsleiterin Ruth Everinghoff. Neu gestecktes Ziel sind 48 Hektar, die sich wohl alle im Bereich des Ortseinganges aus Richtung Möckern befinden werden.

Erst vor wenigen Tagen sind fast 1000 neue Walnuss-Bäumchen gepflanzt worden: 58 Reihen mit jeweils etwa 17 Bäumen säumen seit Kurzem die Bundesstraße 246. Damit verfügt die Rittergut Barby GmbH zurzeit über zusammen 35 Hektar mit insgesamt rund 4500 Walnussbäumen.

In den kommenden zwei Jahren sollen südlich der Bundesstraße noch weitere Bäume gepflanzt werden. Hier wird im Altbestand ohnehin neu aufgeforstet werden müssen, nachdem in der Plantage der ersten Jahre unter anderem durch den diesjährigen Spätfrost im Frühjahr viele Bäume stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren.

Die Betriebsleiterin Ruth Everinghoff, die zugleich das Barbycafé in Loburg leitet, hat zudem neue Mitarbeiter aus der Region für ihr Team gewinnen können. Dazu gehört etwa der Loburger Gärtner Ulf Drzymala, der mit seinem Fachwissen den Erfolg der Plantagen begleiten soll. Auch der Loburger Bernhard Stöhr gehört zum Team, welches die jüngst gepflanzten Bäumchen in die Erde brachte.

Als versierten Walnuss-Experten konnte Ruth Everinghoff Matthias Schott aus Baden-Württemberg gewinnen. Schott züchtet im Süden der Republik seit über 40 Jahren Walnüsse und wird sein Wissen nun auch in Loburg einbringen.

Drei neue Walnuss-Sorten sind in den vergangenen Tagen in die Erde vor den Toren Loburgs gebracht worden: „Spreewälder, „Moselaner“ und „Weinheimer“ heißen die Sorten, die auch in nordostdeutscher Erde gut gedeihen sollen. Mit einem Schuss Gärresten, einem wachstumsfördernden Pilz und gutem Dünger versehen, wird in die jungen Bäume eine große Erwartung gesetzt. Der Mix der Walnusssorten soll es richten und sich auch auf die Bestäubung der Bäume optimierend auswirken.

Theoretisch wäre eine erste Ernte der zuerst gepflanzten Bäume bereits in vier Jahren möglich. Nusstörtchen und Likör in dieser Geschmacksrichtung gibt es allerdings schon heute in Loburg.