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FahrtrainingPilotprojekt erlebt Premiere

Das Pilotprojekt „Sicher mobil – ein Training für ältere Fahrer“ erlebte am Sonnabend seine Premiere in Burg.

Von Bettina Schütze 26.07.2015, 12:16

Burg l Ich freue mich, dass heute so viel teilnehmen“, machte der Moderator der Verkehrswacht Jerichower Land in Burg, Dr. Hans-Ulrich Franke aus Theeßen, zu Beginn der Veranstaltung deutlich. 13 Senioren aus Burg, Hohenwarthe, Biederitz, Gommern, Magdeburg, Arneburg und Genthin waren gespannt auf das, was sie in diesem praktischen Fahrtraining erwartet.

Unterstützt wurde die Veranstaltung auch von den Regionalbereichsbeamten der Stadt Burg, den Polizeihauptmeistern Niels Haferland und Frank Eismann. „Der demographische Wandel bringt mehr Senioren in den Straßenverkehr. Deshalb begrüßen wir als Polizei auch dieses Fahrtraining“, machte Niels Haferland deutlich. Aber auch wenn es die erste Veranstaltung dieser Art ist, sollten sich die „Senioren nicht als Versuchskaninchen fühlen“. Senioren ab 60 Jahre hatten 2014 einen Anteil von 24,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Die 25 bis unter 60jährigen lagen bei 56,1 Prozent. Den größten Anteil an Verursachern von Verkehrsunfällen stellten die 25 bis unter 60jährigen mit 68,3 Prozent, Die Senioren über 60 Jahre lagen bei 20,5 Prozent. Frank Eismann: „Die Senioren sollten ihr fahrerisches Können nicht unterbewerten. Sie brauchen im Straßenverkehr keine Angst zu haben.“

Das bestätigte auch Wulf Hoffmann von der Landesverkehrswacht. „Wir haben kein Unfallproblem mit den Senioren 60 plus. Erst mit 75 Jahren wird es schlechter bei denen, die nur selten fahren.“ Wulf Hoffmann wies daraufhin, dass die Tests mit „Führerscheinen auf Zeit“ keine Auswirkungen auf die Unfallzahlen gebracht haben. Auch Landrat Steffen Burchhardt zeigte sich angetan von der Veranstaltung. „Ich finde es ganz toll, was Sie heute hier angehen. Das Verhalten auf der Fahrbahn hat sich geändert. Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun. Ziehen Sie das für sich raus, was Sie brauchen.“

Das Pkw-Sicherheitstraining hielt für die Senioren verschiedene Übungen bereit. Dr. Hans-Ulrich Franke: „Wir werden heute Dinge tun, die alltäglich sind.“ Und diese waren in fünf Themenpakete aufgeteilt. Getestet hatte der Moderator die einzelnen Übungen bereits im März mit Jugendlichen. Geübt wurde zunächst die richtige Sitzposition am Steuer. Dazu gab es Hinweise, wie beispielsweise die Sitzposition erhöht werden kann. Genauso wie zu Ein- und Ausstiegshilfen. Auch der sogenannte „tote Winkel“ wurde begutachtet. Um einzuschätzen, was ich durch Front- und Heckscheibe wann auf der Straße sehen kann, wurden Stofffetzen dort hingelegt. Im Lenkparcours galt es, rechtzeitig zu blinken und nach einer Geschwindigkeit von 40 km/h rechtzeitig bremsen, um „die Kurve zu kriegen“. So mancher Kegel wurde da umgefahren. Erschwerend kam dabei für den Fahrer hinzu, dass er durch den Beifahrer abgelenkt wurde.

Das Pilotprojekt wird Fortsetzungen finden. So sind die beiden Veranstaltungen am 1. und 15. August bereits ausgebucht. „Wer sich für dieses Fahrtraining interessiert, kann sich unter der Telefonnummer 03921/99 05 05 melden“, so Joachim Borghans, Vorsitzender der Verkehrswacht Jerichower Land.