1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Bei 210 Einsätzen 39 Personen gerettet

EIL

Feuerwehr-Bilanz Bei 210 Einsätzen 39 Personen gerettet

210 Einsätze, 47 Brände, 39 gerettete Personen - das Jahr 2016 hatte es für die Freiwillige Feuerwehr Burg in sich.

Von Tobias Dachenhausen 20.03.2017, 05:00

Burg l Daneben wurde die Ausbildung intensiviert und eine neue Drehleiter angeschafft. Luft nach oben gibt es bei der Tagesbereitschaft. Ein Einsatz, der in Erinnerung bleibt: Am 27. März des vergangenen Jahres hat ein Reisebus auf der Autobahn in Fahrtrichtung Hannover Feuer gefangen. Als die Burger Feuerwehr eintrifft, waren alle 30 Insassen, inklusive des Busfahrers, bereits aus dem Bus ausgestiegen und befanden sich auf der angrenzenden Grünfläche. Laut Aussagen des Busfahrers bemerkte er während der Fahrt am hinteren Teil des Busses Qualm, auch andere Verkehrsteilnehmer gaben ihm per Handzeichen zu verstehen, dass etwas nicht stimmt. Er steuerte den Bus auf den Standstreifen, hielt an und öffnete die Türen. Ein technischer Defekt war die Ursache. „Den schlimmsten Einsatz des Jahres gibt es nicht, aber hier hätte auch deutlich mehr passieren können“, erinnert sich Burgs Wehrleiter Wolfram Stukenberg.

Es war einer von insgesamt 210 Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr Burg im vergangenen Jahr. „Die Einsatzhäufigkeit war wieder überdurchschnittlich hoch“, blickt der Wehrleiter zurück. Dachstuhl- und Kellerbrände, Wohnungsöffnungen sowie das Retten eingeklemmter Personen nach Verkehrsunfällen – die Vielfalt der Einsätze im vergangenen Jahr war groß. Die fünf vorsätzlichen Brandtsiftungen in Zusammenhang mit einer Demonstration am 31. Januar oder der Dachstuhlbrand in Ihleburg am 11. Juni, als auch ein Feuerwehrfahrzeug stark beschädigt wurde, zählten zu den größten Bränden des letzten Jahres.

Unerfreulich waren auch die Fehlalarmierungen. Insgesamt 64 Mal rückte die Feuerwehr ohne Not aus, davon lösten 49 Mal automatische Brandmeldeanlagen nicht regelgerecht aus. Ein weiteres Problem waren die zahlreichen Baustellen in der Stadt und die damit verbundenen Staus. „Bei jedem Einsatz musste vorher genau überlegt werden, wie man am schnellsten zur Einsatzstelle gelangt. Einige Kameraden haben es aufgrund der Baustellen oftmals nicht rechtzeitig zum Gerätehaus geschafft“, macht Stukenberg deutlich.

Intensiviert wurde auch die Ausbildung, gerade im Bereich des Öffnens von Türen und Fenstern. Darüber hinaus wurden praktische Ausbildungen in einer Holzbaufirma und bei der Lebenshilfe durchgeführt. Der Schwerpunkt der Ausbildung lag aber bei der im Juli neu beschafften Drehleiter.

Derzeit stellt der Burger Feuerwehr 43 aktive Kameraden. Die Verfügbarkeit am Tage lag bei Vollalarm bei durchschnittlich 20 Kameraden. Jedoch: „In der Zeit zwischen 18 und 6 Uhr und an Sonn- und Feiertagen ist die geforderte Einsatzstärke nicht immer erreicht worden“, erklärt Stukenberg. Das sei eine Verschlechterung gegenüber 2015. Nach der Risikoanalyse und dem Brandschutzbedarfsplan müssten rund um die Uhr 22 Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. „Es besteht also weiter Handlungsbedarf, um die Einsatzstärke zu erhöhen“, macht der Wehrleiter deutlich. Generell sei die Tagesbereitschaft nicht schlecht, aber es gebe noch Luft nach oben. „Wir müssen schauen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Geholfen hat dabei bereits das „Hausmeistermodell“ der Stadt.

Dieses Modell sieht vor, bei offenen Stellen der Stadt, sei es beim Bauhof oder als Hausmeister, Feuerwehrmänner bevorzugt einzustellen. Eine gute Sache, wie der Wehrleiter sagt. Insgesamt sei die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Feuerwehr einfach wichtig, macht auch Stadtsprecher Bernhard Ruth deutlich.

Das Jahr 2016 hat die Kameraden wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Es sei mit anderen Ehrenämtern nur schwer vergleichbar, so Stukenberg. „Eine Feuerwehr lebt von Begeisterung und Idealismus für den ehrenamtlichen Dienst am Nächsten“, betont der Burger Wehrleiter.