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Flohmarkt 17 Anlieger verkaufen ihren Trödel

In Menz fand ein Anliegerflohmarkt statt. Insgesamt 17 Anwohner versuchten sich als Trödler.

Von Thomas Schäfer 12.09.2018, 06:00

Menz l „Wunderbar, ganz toll“, ist Anita Enge begeistert. „Was hier in Menz alles stattfindet, da können sich andere Orte wirklich eine Scheibe abschneiden“, ist sie voll des Lobes für den Menzer Anliegerflohmarkt.

Die Wahlitzerin stöbert gerade in den Auslagen von Maika und Erik Beyme. Die jungen Menzer haben am Sonntag beim Anliegerflohmarkt teilgenommen und allerhand Trödel im Angebot. Unter anderem auch ein uraltes Röhrenradio „Oberon“. „Es müssten vermutlich nur die Röhren getauscht werden, dann geht es wieder“, sagt Erik Beyme.

Anita Enge interessiert sich aber für etwas anderes. „Ich habe zu Hause eine große Bowle, aber keine Gläser“, sagt sie. Bei den Beymes ist sie fündig geworden. Für kleines Geld hat sie sich damit am Sonntag selbst ein Geschenk gemacht, denn sie hatte just an diesem Tag Geburtstag.

Die Anliegerflohmärkte werden von Carina Hansen initiiert und auch organisiert. Los ging es am 8. April mit dem ersten Markt. Den Zweiten gab es am 10. Juni, und nun am Sonntag schon den Dritten. „Es sind von Mal zu Mal mehr Anwohner, die mitmachen“, freut sich die Organisatorin.

„Gestartet sind wir im April mit sieben Verkäufern. Beim zweiten Flohmarkt im Juni waren es 14, und heute sind es schon 17“, zählt Carina Hansen auf. „Ich denke, die Menzer wollten erstmal schauen, wie es läuft“, vermutet sie. Die steigenden Teilnehmerzahlen deuten unmissverständlich darauf hin, dass es läuft – sehr gut sogar.

Woher aber kommt die Affinität von Carina Hansen für Flohmärkte? Vor vier Jahren ist sie aus Magdeburg nach Menz gezogen. „In Magdeburg hatten wir ein Café und haben dort über viele Jahre in der Toreinfahrt Flohmärkte durchgeführt“, erzählt sie. Und das wollte sie auch in Menz versuchen.

Bei Carina Hansen lagen kleine handgefertigte Pläne aus, auf denen akribisch alle teilnehmenden Trödler und ihre angebotenen Waren eingezeichnet waren. So konnten Besucher des Flohmarktes leicht den Weg finden. Verkaufsstände waren in der Dorfstraße, der Magdeburger Straße, dem Nedlitzer Weg, dem Birkenweg und dem Neuen Weg aufgebaut. Und so fand auch Anita Enge die Beymes und ihre neuen Gläser.

Maike und Erik Beyme haben zum ersten Mal mitgemacht. „Ehrlich gesagt, ärgern wir uns ein bisschen, dass wir die ersten beiden Male nicht mitgemacht haben“, sagt Erik Beyme. „Wir haben sehr viel zu verkaufen, daher ist es naheliegend, dass wir eine Stand aufbauen. Der Markt ist eine super Sache und super organisiert. Wenn er nochmal stattfindet, sind wir definitiv wieder mit dabei.“

Ebenfalls zum ersten Mal dabei waren auch Meike Schmiel und Christian Bruns. „Im Juni war es uns einfach zu heiß“, sagt Christian Bruns. „Der Anliegerflohmarkt ist eine hervorragende Sache. Dabei geht es aber weniger darum, dass wahnsinnig Viele kommen und man seinen Kram loswird. Es ist eher ein nettes Dorffest, ein nettes Miteinander. Die Leute kommen vorbei, man plaudert ein bisschen – und ab uns zu verkauft man auch etwas“, schätzt er ein.

Ihr Standplatz ist optimal, kurz hinter der Ortseinfahrt aus Richtung Magdeburg kommend. Quasi der beste Platz am Ort. „Ein paar Leute haben spontan angehalten, um zu schauen, was hier los ist. Aber die meisten Leute kommen aus dem Ort selbst oder den anliegenden Dörfern“, sagt Christian Bruns. Wenn es zeitlich passt, werden auch sie beim nächsten Flohmarkt wieder dabei sein.

Ihren Hof für Gäste haben auch die Sandkuhls geöffnet. Zum zweiten Mal. In der Hitze des Junis haben sie sich zum ersten Mal als Trödler versucht. „Man ist ja kein Profi und ist bei Verhandlungen auch ein bisschen ungeschickt“, sagt Torsten Sandkuhl. „Aber es geht ja nicht darum, das große Geld zu machen. Es ist schön, wenn Leute vorbeikommen, man ein bisschen plaudern kann. Manche Sachen wird man los, andere nicht. Dann werden sie halt weggeräumt und beim nächsten Mal wieder rausgeholt. Insgesamt macht es großen Spaß“, sagt er und schiebt lachend nach: „Menz ist heute Klein Havelberg.“