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Förderverein Helfer für eine ganze GEmeinde

In der Gemeinde Elbe-Parey gibt es seit diesem Jahr einen neuen, ganz besonderen Verein: den „Förderverein Elbe-Parey“.

Von Sigrun Tausche 18.09.2016, 07:00

Elbe-Parey l  Gegründet wurde er am 24. Mai von allen sieben Ortsbürgermeistern, die zugleich auch Mitglieder im Vorstand sind. Der Verein kann nun Vorhaben unterstützen, für die sonst kaum Geld da wäre. Schon eine ganze Weile war ein solcher Förderverein im Gespräch gewesen, bis es im Mai dieses Jahres zur Gründung kam. Anlass war ein Angebot der Windpark Parey GmbH & co. KG (WPP), einen Sponsoring-Vertrag für Vorhaben im kulturellen und sportlichen Bereich abzuschließen. Die ­Gemeinde selbst darf das nicht, sondern nur Vereine. Damit künftig alle Ortschaften in den Genuss der Sponsorengelder kommen, wurde entschieden, diesen Förderverein zu gründen.

Die Satzung und die Gemeinnützigkeit des Vereins sind inzwischen bestätigt. Bestätigt ist damit auch der Passus, wonach stets die Inhaber des Ortsbürgermeister-Amts Vorstandsmitglied sind. Scheidet derjenige oder diejenige aus diesem Amt aus, erlischt auch seine Mitgliedschaft im Vorstand und der Amtsnachfolger rückt nach.

Zur Vorsitzenden ist die Pareyer Ortsbürgermeisterin Cora Schröder gewählt worden, zum Stellvertreter der Zerbener Ortsbürgermeister Dietmar Kohrt und zum Schatzmeister Werner Meier, Ortsbürgermeister von Derben. Bei Beschlüssen haben alle sieben Vorstandsmitglieder, also Ortsbürgermeister, gleichberechtigt eine Stimme – das heißt, jede Ortschaft ist gleichberechtigt, unabhängig von ihrer Größe.

„Der Zweck des Vereins ist die Förderung gemeinnütziger Zwecke“, heißt es in der Satzung. „Dazu gehören die Förderung von Kunst und Kultur, die Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, die Förderung der Erziehung, die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege, die Förderung des Sports, die Förderung der Heimatpflege und der Heimatkunde sowie die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke.“

Damit können nicht nur Projekte von Dörfern und Vereinen unterstützt werden, sondern auch von Kindergärten und Schulen.

Sponsorengelder fließen aber nicht nur von der Windpark Parey GmbH & co. KG, wobei diese derzeit natürlich der Hauptsponsor ist. Zwischen der Windparkgesellschaft und dem Förderverein sei ein Sponsoringvertrag über 25 Jahre abgeschlossen worden, der allerdings nach drei Jahren gekündigt werden kann. Eine vertrauensvolle Basis für die Zusammenarbeit ist hier also durchaus Voraussetzung. Immerhin können die Ortschaften für ihre Projekt auf diesem Wege mehr Geld bekommen, als das aus dem Ortschaftsfonds des Gemeindehaushalt derzeit möglich ist: Für 2016 zahlt die WPP noch 15 000 Euro an den Förderverein, ab 2017 dann jährlich 32 000 Euro, erklärt Cora Schröder.

Eine weitere Großspende ist auch schon eingegangen: 10 000 Euro von einem gebürtigen Güsener, der seinem Heimatort etwas Gutes tun will. Dieses Geld ist deshalb auch zweckgebunden für die Verwendung in Güsen. Voraussichtlich soll es, zumindest zum Teil, für die Wiederherstellung des Spielplatzes im Erich-Weinert-Ring verwendet werden.

Bereits unterstützt hat der Förderverein die 90-Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr Hohenseeden, berichteten Cora Schröder und Dietmar Kohrt. Für dieses Fest sind beim Verein zweckgebundene Spenden von mehreren Sponsoren in Höhe von insgesamt 2 000 Euro eingegangen.

Der Förderverein sei natürlich bestrebt, noch weitere Sponsoren zu gewinnen – sowohl gezielt für bestimmte Projekte als auch generell für jegliche satzungsgemäßen Vorhaben. Viele Unternehmen der Region sind durchaus bereit zu unterstützen, wissen die Vorstandsmitglieder, aber es „nervt“ mitunter schon, wenn Jahr für Jahr verschiedene kleine Vereine kommen und um Spenden bitten. Der Förderverein ermöglicht es nun, dass Unternehmen einmal im Jahr eine größere Spende geben können oder auch Sponsoringverträge abschließen können, und das Geld dann zweckbestimmt weitergereicht wird.

Anträge können dann von Vereinen – Sportvereinen, Heimatvereinen und anderen – an den Förderverein gestellt werden. Zudem habe der Förderverein die Möglichkeit, eigene Projekte zu realisieren. Der Verein könne sich zum Beispiel „den Hut aufsetzen“ für das Fest der Vereine oder andere große Veranstaltungen in den Ortschaften, wo dies kein anderer tun kann. Genauso kann eben auch die Errichtung und Pflege von Spielplätzen, die Erhaltung von Denkmälern, die Ausstattung von Sportmannschaften und vieles mehr vom Förderverein unterstützt werden.

Sponsorengelder können so besser gebündelt und zielgerichtet eingesetzt werden. „Das Geld kommt dann auch dort an, wo es der Sponsor möchte“, betont Dietmar Kohrt.