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Friedhof Grabmal soll saniert werden

Das Flickschu-Grabmal soll saniert werden und auf dem reformierten Friedhof in Burg seinen Standort behalten.

Von Steffen Reichel 17.08.2017, 01:01

Burg l Bei einem Besuch des reformierten Friedhofs stellte Volksstimme-Leser Dirk Bernsee fest, dass „auf dem imposanten Grabmal der Familie Flickschu ein gelbes Zettelchen der Friedhofsverwaltung prangt, wie auf anderen Grabsteinen auch, womit vor Unfallgefahr gewarnt wird und die Angehörigen aufgefordert werden, sich mit der Friedhofsverwaltung in Verbindung zu setzen, um das Grabmal unverzüglich fachgerecht befestigen zu lassen. „Dass auf Unfallgefahr hingewiesen wird, ist erstmal richtig, aber da es bestimmt keine Angehörige mehr gibt, Albertine Flickschu verstarb 1905, stellt sich mir die Frage, wer für die Unterhaltung und Restaurierung des Grabmals aufkommt?“, so Bernsee. Ein Blick auf die anderen Grabmale lasse ihn erahnen, welches Los das Flickschu-Grabmal ereilt, wenn nichts passiert.

Bernsee weiter: „Dieses erhabene Grabmal steht aktuell sehr, sehr versteckt am Zaun zur Albert-Einstein-Schule. Ein würdigerer Platz wäre sicher der Flickschupark, der jetzt für die Laga 2018 neu gestaltet wird. Dort wäre das Grabmal der Stifterin an einer würdigeren Stelle. Als Stifter hat die Familie Flickschu viel für Burg getan, wir sollten ihr ein ehrendes Gedenken auf alle Zeit zurückgeben!“

Bernsees Überlegungen wurden in den letzten Tagen von vielen Burgern in den sozialen Netzwerken geteilt und befürwortet.

Eine Umsetzung des Steins wird es aber nicht geben können. Das sagte jetzt Dominik Patté im Namen der evangelisch-reformierten Petrigemeinde.

Denn der Friedhof steht seit 2004 unter Denkmalschutz. „Uns ist damit die Aufgabe gegeben, die alten Grabmale, hierzu zählt das auch Flickschu-Grabmal, an Ort und Stelle zu erhalten. Dies kann der Friedhof aber mit der kleinen Zahl an Beerdigungen und Beisetzungen pro Jahr nicht finanzieren, da zu allererst alle Maßnahmen zum Erhalt des Friedhofbetriebes erfolgen müssen: Rasenmahd, Baumschnitt, Müllentsorgung usw. Daher ist die Gemeinde auch auf ehrenamtliche Mitarbeit bei den Pflegeeinsätzen angewiesen sowie auf Spenden, um den Erhalt der Denkmalsubstanz zu gewährleisten.“

Dass das Flickschu-Grabmal mit einem Aufkleber versehen ist, soll, so Patté weiter, vor allem die Friedhofsbesucher auf eine mögliche Unfallgefahr hinweisen. „Dass in diesem Falle keine Angehörigen in die Pflicht genommen werden können, ist uns klar, darum wollen wir aktuell auch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung als Sponsor einer Sanierung des Grabmals, die etwa 17.000 Euro kosten würde, gewinnen.“

Für Patté ist der reformierte Friedhof mit seinen Grabmalen „das letzte Zeugnis der städtischen Friedhofskultur in Burg“. So soll er auch 2018 den Laga-Besuchern präsentiert werden. Das Gelände liegt an der Laga-Laufstrecke. Bis dahin soll ein Info-System auf dem Friedhof installiert sein und Interessierte auch zum, bis dahin vielleicht schon sanierten, Flickschu-Grabmal führen.

Die Burger Fabrikantenwitwe Albertine Flickschu hinterließ im Jahre 1905 ihrer Heimatstadt Burg 170 000 Mark zur Schaffung einer öffentlichen Parkanlage.

Aus ihrer Stiftung entstanden zwei Parkanlagen – der heutige Goethepark und der Flickschupark. Beide Parks werden aktuell als „Kernflächen“ der Laga 2018 umgestaltet und aufgewertet.