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Fußmarsch Italienische Truppe will nach Berlin

Ein Verein aus Italien ist derzeit von Paris nach Berlin unterwegs. 27 Mitglieder verbrachten das Wochenende im Jerichower Land.

02.07.2017, 23:01

Burg/Genthin l Sonnabend Burg, Sonntag Genthin: Kurz vor ihrem Ziel haben sie das Jerichower Land intensiv erkundet. Mit 27 Leuten aus Italien (einige Deutsche und Franzosen sind auch dabei) ist eine muntere Truppe von Paris nach Berlin unterwegs. Die Nacht zu Sonntag verbrachten die Läufer in der Burger Sporthalle am Friedensplatz: „Eine sehr schöne Halle“, sagt Gabriella Pichler aus Rom. Bei einem kleinen Empfang der Stadt dolmetschte sie zwischen Rathaus-Büroleiter Bernhard Ruth und den Gästen. Ruth erzählte von seiner Stadt und verschenkte eine Kiste Burger Knäckebrot.

Zusätzliche Energie kann die Gruppe gut gebrauchen für den sonntäglichen Marsch nach Genthin. Gabriella Pichler sagt: „Wir werden abseits der Bundesstraße unterwegs sein und die Nacht zu Montag in der Sporthalle an der Uhlandstraße verbringen.“

Ihre Tour startete am 21. Mai in der französischen Hauptstadt und endet am 7. Juli in Berlin. Dort werden die Teilnehmer dann 1300 Kilometer in den Beinen haben: „Unsere Etappen sind zwischen 30 und 40 Kilometer lang“, erzählt Gabriella Pichler. Sie ist Kulturreferentin an der Deutschen Schule in Rom. Noch steht nicht fest, wer die Gruppe in Berlin zur Abschlussfeier empfangen wird.

Ihr langer Fußmarsch hat weniger sportliche Gründe, sondern ist politischer Natur. Anlass ist der 60. Jahrestag der Römischen Verträge, quasi der erste Schritt zur Europäischen Union.

Der Verein hat sich 2011 gegründet. Ziel ist es, mit solchen Märschen eine politische Botschaft zu verknüpfen. Die ersten Märsche richteten sich gegen die Mafia in Italien oder gegen eine Nord-Süd-Teilung, die von einer politischen Lobby gewollt war. Im vergangenen Jahr organisierte der Verein einen Sternemarsch zum Erdbebengebiet nach Mittelitalien. Ansonsten waren sie quer durch Europa unterwegs. Maurizio Michelangelo Netto erzählt: „Vor einigen Jahren sind wir aus den gleichen Gründen von Mantua nach Straßburg marschiert, wo wir von dem damaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, empfangen wurden.