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Geburt Zwischen Aufregung und Rührung

Die Burger Fotografin Nicole Staub liebt es, kleine Momente rund um die Geburt festzuhalten. Das ist oft mit vielen Emotionen verbunden.

Von Natalie Preißler 19.12.2020, 06:00

Burg l Einfühlungsvermögen, ein liebevoller Umgang und viel Geduld sind gefragt, wenn es darum geht, intime Familienmomente fotografisch festzuhalten. Die Burger Fotografin Nicole Staub hat ihre ganz eigene Philosophie, um ihrem und dem Anspruch der werdenden oder frischgebackenen Eltern gerecht zu werden.

„Ein Patentrezept gibt es nicht. Jeder Mensch ist anders. Die Kunst ist, darauf eingehen zu können“, beschreibt sie die Arbeit bei der Babybauch- und Neugeborenen-Fotografie. Die klassischen Studioaufnahmen sind derzeit eher weniger gefragt. Das Gros möchte sich in der Natur des Jerichower Landes ablichten lassen. „Und diese hat sehr viel im näheren Umkreis zu bieten. Flache Bäche, Felder mit Jahreszeit typischer Bepflanzung wie Raps, Korn, Mohn oder Sonnenblumen und Wiesen und Wälder.“ Am Anfang steht meist ein ausführliches Telefongespräch.

Beim Shooting selbst ist insbesondere bei den Neugeborenen einiges zu beachten. So ist es ideal, wenn die Babys zwischen fünf und 21 Tagen alt sind, die Wohlfühltemperatur von 25 bis 30 Grad im Studio herrscht, Still- und Knuddelpausen eingeplant werden und vor allem die Eltern entspannt sind und bleiben.

Aufregung ist normal, aber auch was Missgeschicke anbetrifft, versucht Staub den Eltern ein gutes Gefühl zu geben: „Ich habe beinahe alles schon gesehen. Es wäre schade, wenn die Eltern sich gestresst fühlen, weil das Baby weint oder gerade die Decke vollgepinkelt hat.“

Von technischer Seite aus, spielt das Timing eine große Rolle. Lichtstarke Objektive und ein eigens dafür hergestelltes Posinggestell für Standsicherheit gehören zum Equipment. „Jeder kleine Moment zählt, da kann man nicht erst anfangen zu suchen oder die Einstellungen bedienen“, sagt Staub aus Erfahrung.

Nicht zu vergessen, speziell für Schwangere und auch Neugeborene hergestellte Accessoires und Kleidung. Das reicht von der Schnullerkette über das prinzessinnenhafte Kleid mit Betonung auf dem Babybauch. Und auch eine Fotografin ist bei so viel Emotionen nicht vor kleinen Gefühlsausbrüchen gefeit. „Wenn die Eltern beim Beobachten vor Freude und Rührung weinen, dann muss ich mir auch die Tränchen verkneifen“, gibt sie zu.

Dass sich Eltern bei ihr fallen lassen können, beweist eine andere Begebenheit, die dem Gelingen des Shootings keinen Abbruch tat. „Einmal sind mir die Eltern beim Shooting auf der Couch eingeschlafen, da sie die ganze Nacht nicht zur Ruhe gekommen sind. Ich habe sie, nachdem ich fertig war geweckt, um noch die Familienfotos zu machen“, erinnert sich die Fotografin.

„Für Blödeleien darf man sich nicht zu schade sein.“

Der lebhafte Schwung kommt hingegen oft von älteren Geschwisterkindern mit auf die Aufnahmen. Diese werden gern mal mit Späßen und Blödeleien animiert. „Da darf man sich nicht zu schade sein.“

Für das Neugeborenen-Shooting hat Staub zudem noch ein, zwei Tipps parat: die Windel mindestens eine halbe Stunde vor Termin etwas lockern, so verschwinden unschöne Abdrücke auf der zarten Babyhaut. Bei den Eltern gilt es, auch auf saubere Fingernägel und gepflegte Hände zu achten, denn diese kommen gern mal bei Nahaufnahmen ganz groß raus.

Die ersten Momente des Nachwuchses festhalten geht auch gleich in der Helios Klinik Jerichower Land in Burg. Vor Ort ist Fotografin Annett Mirbach. Auch hier stehen individuelle Note und entspannte Atmosphäre beim Shooting ganz oben auf der Prioritätenliste.