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Geburtstag 2018 geht‘s zur Laga

Gertrud Thurau aus Bergzow feierte am Sonntag ihren 107. Geburtstag. Sie ist damit der älteste Mensch im Jerichower Land.

Von Bettina Schütze 30.10.2017, 00:01

Bergzow l „Wir warten mit dem nächsten Treffen nicht bis zum 108. Geburtstag. Ich lade Sie als Ehrengast zur Landesgartenschau im kommenden Jahr nach Burg ein. Mein Büro wird alles organisieren“, brachte Landrat Steffen Burchhardt (SPD) ein ganz besonderes Geschenk für die Jubilarin mit. Darüber freute sich nicht nur die geistig noch top fitte Bergzowerin, sondern auch alle Familienangehörigen und Freunde.

Am Sonntag waren sie alle zusammengekommen, um mit der Jubilarin ihren 107. Geburtstag zu feiern. Gertrud Thurau ist die älteste Bewohnerin des Jerichower Landes. Noch sieben weitere Frauen und ein Mann im Kreis sind 100 Jahre und älter.

Gertrud Thurau hat bis ins hohe Alter hart gearbeitet. Mit 98 Jahren hat sie ihren Garten noch selbst bestellt. „Mit 103 Jahren konnte sie ihren Fußweg vor dem Haus noch allein säubern“, erzählt Schwiegersohn Rudi Urbanczik. Seit die Beine nicht mehr wollen, sitzt Gertrud Thurau im Rollstuhl und ist auf Hilfe angewiesen. Die bekommt sie im Hause ihrer Tochter Christa und Schwiegersohn Rudi. Ein Leben im Altersheim ist für sie nicht vorstellbar. Rudi Urbanczik: „Sie war mal kurze Zeit dort. Aber das ist nichts für sie. Dafür ist sie geistig noch viel zu fit.“ An zwei Tagen in der Woche wird sie ganztags betreut und fühlt sich dort wohl.

Die gebürtige Bergzowerin verlor früh ihre Mutter. Mit noch nicht einmal 18 Jahren musste sie sich deshalb um ihre vier jüngeren Geschwister kümmern und die Mutter ersetzen. „Ich hatte damals keine Zeit, um einen Beruf zu erlernen“, berichtet die Jubilarin. Für sie hieß es in dieser schweren Zeit, den Haushalt zu bewältigen und auch noch in der Landwirtschaft mitzuarbeiten. Das war eine Zeit, die sie geprägt hat.

1930 hat Gertrud Thurau geheiratet, hat auf dem Gut in Parey Arbeit gefunden und ist mit ihrem Mann nach Parey gezogen. „1949, als mein Mann ein Pflegefall wurde, bin ich aber wieder zurück nach Bergzow gekommen“, so die Jubilarin. 1971 hat sie ihren Mann verloren. Ihre drei Söhne verlor sie bereits im Krieg.

Gertrud Thurau hat weiter in der Landwirtschaft gearbeitet und noch bis 1978 dort auch ausgeholfen. Gertrud Thurau: „Die Arbeit hat Spaß gemacht.“

Der Lebensmut der Bergzowerin ist ungebrochen. Auf die Frage, wie man so alt wird und auch noch geistig fit sein kann, antwortet Gertrud Thurau ohne lange zu überlegen. „Immer draußen an der frischen Luft sein.“ Und sonnabends gönnt sich die 107-Jährige stets einen kleinen Kräuter.