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Gymnasium Umbau kostet vier Millionen Euro

Mit etwa 1,5 Wochen Verzögerung schreitet der Umbau der Europaschule Gymnasium Gommern voran.

Von Madlen Bestehorn 01.09.2018, 01:01

Gommern l Noch ist es eine riesige Baustelle, die sich vor dem alten, viergeschossigen Schulgebäude auftürmt. Die Wände sind bereits hochgezogen, die ersten Arbeiten am Fahrstuhlschacht haben begonnen. Die künftige Mensa soll dort entstehen, ein Aufzug, Informa- tikräume, ein Kunstraum sowie ein Fahrstuhl sind vorgesehen. Landrat Steffen Burchhardt (SPD) und Schulleiterin Dagmar Riwaldt überzeugten sich vor Ort vom Baufortschritt.

Die Kosten für den Ausbau betragen insgesamt etwa vier Millionen Euro. Der Landkreis plane dabei etwa drei Millionen ein, die aus dem Stark-V-Programm des Landes Sachsen-Anhalt bezahlt werden sollen. Momentan bestehe ein leichter Verzug von anderthalb Wochen, sagt Steffen Burchhardt, vor allem bedingt durch die extreme Hitze der vergangenen Wochen. Denn der Bauleiter wollte seine Arbeiter nicht überfordern oder Unfälle riskieren, wenn einer mit Sonnenstich ausscheide.

Mitten auf der Baustelle, dort, wo die künftige Mensa entstehen soll, bleiben Burchhardt und Schulleiterin Dagmar Riwaldt stehen und sehen sich um. „Es ist schön offen gestaltet, das gefällt mir“, schwärmt Steffen Burchhardt. Vom jetzigen hinteren Ausgang der Schule sollen die Schüler künftig durch die gesamte Mensa sehen können.

Derzeit müssen die älteren Schüler noch im Keller essen, da kein anderer Raum verfügbar ist. „Die Schüler machen das Beste daraus, aber es ist schon ungemütlich“, sagt Schulleiterin Dagmar Riwaldt. Auch Steffen Burchhardt räumt ein: „Das ist derzeit die schlechteste Cafeteria, die ich je gesehen habe.“

Die 50 neuen Fünftklässler dürfen dagegen überirdisch essen, doch der Platz reiche nicht aus, um alle Schüler des Gymnasiums in der Mittagspause dort unterzubringen. „Ich wollte nicht, dass die Kleineren mit ihren Tablets in den Keller laufen müssen – und auf der Treppe womöglich stürzen“, erklärt Riwaldt die Aufteilung.

Bis zum Jahr 2017 bestand das Schulgebäude der Europaschule Gymnasium Gommern aus zwei riegelförmigen Gebäuden. Im Dezember 2017 wurde ein Haus abgerissen, um Platz für den Neubau zu schaffen. Für die Dauer der Bauarbeiten findet der Schulbetrieb im verbliebenen viergeschossigen Gebäude statt. Zusätzlich wurde in einem weiteren, nahe gelegenen Gebäude vorübergehend das Erdgeschoss für die schulische Nutzung angemietet.

Doch dabei gab es ein Problem: Es roch unangenehm. Der Grund dafür war, dass der Boden ausdünstete. „Die Eltern haben sich natürlich Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder gemacht“, so Riwaldt. Doch Steffen Burchhardt konnte Entwarnung geben: „Die Stoffe, die in der Luft festgestellt wurden, sind laut Landesamt für Verbraucherschutz nicht gesundheitsgefährdend.“

Die Ergebnisse einer zweiten Messung, die nach Wechsel und Versiegelung des Bodens durchgeführt wurden, lägen dem Gesundheitsamt derzeit noch nicht vor. Sobald diese bekannt werden, soll die Schule offiziell informiert werden. Die Lehrer seien hingegen schon jetzt zufrieden, dass die angemieteten Räume für die Dauer des Unterrichtes ordentlich aussehen, so Riwaldt.

Im März 2018 hatten die Arbeiten im ersten Bauabschnitt begonnen. Im Zuge dessen wird ein zweigeschossiger Neubau für Klassenräume, Verwaltung sowie Mensa errichtet. Der Rohbau sei bereits zu 80 Prozent fertiggestellt, teilte Claudia Hopf-Koßmann, Pressesprecherin des Landkreises mit. Der geplante Aufzug solle an das Bestandsgebäude angeschlossen werden, um Barrierefreiheit zu gewährleisten, sagte sie weiter. Im weiteren Verlauf werde im Kellergeschoss die südliche Kelleraussenwand abgebrochen und mittels Winkelstützwand ein Lichthof vor dem neu angeordneten Kunstraum vorgelagert. „Die Fertigstellung ist zum Beginn des Schuljahres 2019/20 avisiert“, sagte die Pressesprecherin abschließend.

Nach Abschluss des ersten Bauabschnittes sollen die restlichen Umbau- und Sanierungsarbeiten im Bestandsgebäude erfolgen. Dagmar Riwaldt dazu: „Noch geht es mit dem Krach der Baustelle. Aber beim zweiten Bauabschnitt werden die Schüler stärker beeinträchtigt sein.“ Obwohl die Arbeiten in den Sommerferien bereits gut vorangegangen seien, gehe es „ganz ohne Einschränkungen leider nicht“, sagte Steffen Burchhardt.

„Aber wenn erst alles fertig ist, wird der Neubau mit all den Räumen und dem Keller, der dann wieder als solcher genutzt werden kann, ein echter Zugewinn sein“, sagte Dagmar Riwaldt.

Wenn erst die Bauzäune, welche die Schüler davon abhalten sollen, die Baustelle zu betreten, entfernt seien, ergebe sich bereits ein anderes Bild. „Mit der Sekundarschule und der Grundschule zusammen passen dann alle Gebäude endlich zusammen“, so Riwaldt.