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Heimat Landrat bietet Lostauern Geld an

Besuch bekam Lostaus Heimatverein kürzlich vom Landkreis: Zu Gast war Landrat Steffen Burchhardt.

Von Thomas Rauwald 16.10.2017, 01:01

Lostau l Landrat Steffen Burchhardt (SPD) stattete vor einigen Tagen der Lostauer Heimatstube einen Besuch ab. Dabei ließ er sich natürlich durch die Räume führen, die im Jahre 2012 ihrer Bestimmung als Heimatstube übergeben worden waren.

Lange hält sich der Gast in der guten Stube auf. Hier gibt es eine Menge zu bestaunen. Unter anderem einen Stubenwagen. Vereinsmitglied Heike Grodde erklärt, dass es ein sehr altes Stück ist und aus dem 18. Jahrhundert stammt. Eher mit Glück war der Lostauer Verein dazu gekommen. In Groß Börnecke habe es auch einen Heimatverein gegeben, der viele alte Sachen hatte und diese loswerden wollte, berichtet Heike Grodde. Unter anderem den Wagen und auch einen sehr alten, schönen Schrank, den ein Gerwischer Restaurator richtig schick wieder hergerichtet habe.

An einem alten Schreibtisch hält der Ortsbürgermeister Thomas Voigt seine regelmäßigen Sprechstunden ab. Und auf eine alte Fahne weist Heike Grodde ganz besonders hin. Es handelt sich um eine Nachbildung der historischen Vereinsfahne des einstigen Männergesangsvereins. Die Originalfahne ist hinter Glas geschützt und im großen Versammlungsraum ausgestellt.

Landrat Steffen Burchhardt macht dem Heimatverein unterdessen ein Angebot. Er wisse, dass der Verein mit seinen Veranstaltungen immer auch an die Öffentlichkeit trete, die Einwohner aus nah und fern an den Aktionen beteilige. Er wisse von der Nachstellung einer alten Bauernhochzeit, die auf große Resonanz bei den Bürgern gestoßen sei. Das seien wirkungsvolle Aktionen, um Heimatgeschichte lebendig zu halten und das Interesse auch der jüngeren Leute zu wecken. An solchen Aktionen solle der Heimatverein festhalten. Und wenn es dazu einer Unterstützung bedürfe, so stünde auch das Kreismuseum in Genthin zur Verfügung, bietet der Landrat an. Hier gibt es einen riesigen Fundus, von dem man sich sicherlich einige Requisiten zur Gestaltung interaktiver Aktionen ausleihen könne. Man wolle auch dazu kommen, dass das Kreismuseum weiter in die Fläche strahlt. Eine Schulklasse aus Möser würde wohl kaum nach Genthin ins Museum fahren. Jedoch könnte das Museum mit kleinen Bausteinen, Exponaten und Anschauungsstücken in die Schulen kommen. Es solle ein sogenanntes Mobiles Museum entwickelt werden, das sich als Partner der Schulen verstehe. Für dieses Projekt habe es Fördergeld aus dem EG-Leaderprogramm gegeben.

Es habe bereits einen Test gegeben zum Thema „Wie war Schule früher?“. Mit Lehrern in historischer Kleidung und Fingernagelkontrolle der Schüler und allem drum und dran, beschreibt der Landrat.

Auf ein weiteres Angebot weist Steffen Burchhardt in Lostau hin. Der Landkreis habe in den vergangen Jahren viel geleistet, zum Beispiel im Sportbereich und in der Jugendförderung. Jedoch sei die Kultur ein wenig auf der Strecke geblieben. Deshalb gebe es inzwischen die Möglichkeit, dass auch Heimatvereine für die Realisierung von öffentlichkeitswirksamen Projekten finanzielle Unterstützung bekommen können. „Da ist lediglich ein A-4-Blatt auszufüllen mit den Angaben darüber, was geplant ist und wie viel Geld beantragt wird“, sagt Burchhardt. Darüber wird der Verein nachdenken, meinte Vereinsvorsitzende Kerstin Voigt. Denn fürs kommende Jahr ist wieder ein Thema unter dem Motto „Wir machen Geschichte erlebbar“, geplant. Das konkrete Motto bleibt aber noch geheim.