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Industriegebiet Jetzt auch Sägenstahl im Burger Lager

Auf dem ehemaligen Burger Walzwerkareal wurden Geschäftsbereiche des Sägenstahl Service Centers (SSC) Hagen angesiedelt.

Von Steffen Reichel 04.10.2018, 08:00

Burg l Christian Borsche, der 2013 zusammen mit Frank Jürging die aus dem Burger Walzwerk hervorgegangene Edelstahl Service Burg (ESC) GmbH von der Georgsmarienhütte Holding übernommen und restrukturiert sowie danach zusammen mit seinem Sohn Victor Borsche den Online-Shop „BlechMal“ aufgebaut hat, hat nun Teile des Sägenstahl Service Centers (SSC) Hagen nach Burg geholt.

Das SSC hat eine lange Geschichte: Im Jahr 1880 wurde das erste Stahllager in Remscheid eröffnet, um die damalige heimische Werkzeug- und Sägenindustrie mit Vormaterial zu versorgen. Dieses Werkzeugstahllager war die Basis für das von ThyssenKrupp bis zum Jahre 2015 geführte Sägenstahlcenter.

Das heutige Unternehmen „SSC Sägenstahlcenter GmbH“ mit Borsche an der Spitze hat die Geschäfte des „ThyssenKrupp Sägenstahlcenters“ übernommen und führt diese mit Sitz in Hagen/Nordrhein-Westfalen und mit Lagerhaltung und Anarbeitung in Burg fort.

„Wir sind damit Partner für Sägen- und Messerhersteller weltweit, die wir mit Vormaterial versorgen. Wir liefern unter anderem nach Asien, Amerika, Australien und Afrika“, so Borsche. Für den Sägestahl hat der Geschäftsführer etwa 250 Kunden, von denen einige wegen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle jetzt 25 Prozent mehr ausgeben müssen.

„Innerhalb der USA gibt es aber keine Anbieter für die benötigten Stahl-Qualitäten“, so Borsche, der ausschließlich europäischen Qualitätsstahl liefert. Sägen und Messerhersteller benötigen für ihre Kreissägen, Bandsägen, Steingattersägen, Holzgattersägen und Messer Flachstahlprodukte unterschiedlicher Güten. Das lieferbare Stahl-Spektrum reicht vom Kohlenstoffstahl über rostfreien Stahl bis hin zu verschleißfreiem Stahl. Davon sind in Burg immer etwa 4000 Tonnen auf Lager. Nach Bedarf erfolgen durch die Burger Mitarbeiter Laser-, Plasma- und Wasserstrahlzuschnitte. Als weitere Bearbeitungen werden den Kunden Vergüten, Schleifen, Polieren, Strahlen und Beizen angeboten.

„Der Sägen- und Messerstahl ist zwar ein Nischengeschäft, aber unsere diesbezüglichen Aktivitäten und Synergieeffekte stabilisieren unseren Standort Burg weiter“, so Borsche. Die SSC hat in Burg sechs Mitarbeiter, drei weitere in Hagen, die im Vertrieb tätig sind.

In der ESC GmbH, die 2013 mit etwa 100 Mitarbeitern und jährlichen Verlusten in Höhe von zwei Millionen Euro übernommen wurde, gibt es aktuell 40 Mitarbeiter und diverse neue Maschinen.

2500 Tonnen Edelstahl sind im Lager, etwa 1000 Kunden werden beliefert und die Gesellschaft arbeitet seit drei Jahren profitabel.

„BlechMal“ hat aktuell fünf Mitarbeiter und richtet sich mit seinem Online-Shop an Heimwerker in ganz Deutschland.

Borsche betont nicht nur die Mischung der Beschäftigten aus jüngeren und gestandenen Fachkräften, sondern auch, dass seine Unternehmen auf dem 360.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände im Burger Westen auch ausbilden. Aktuell gibt es sechs Lehrlinge.

„Geeignete Bewerber für die Ausbildung zum Kon struktionsmechaniker suchen wir immer“, so Dr. Borsche abschließend.